CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Colin Bass "An Outcast Of The Islands" goto english summary

Nachdem das deutsche Proglabel Early Birds 1998 mit drei interessanten Veröffentlichungen erstmals 1998 auf sich aufmerksam machte, wurde es zunächst ruhig und ich hatte schon die Befürchtung, das wäre es schon gewesen, aber Pustekuchen. Erfreulicherweise. Man ist wieder da, und irgendwie hat man es sogar geschafft, einen Deal mit einem nun nicht gerade unbeschriebenen Blatt im Rockgeschäft an Land zu ziehen. Colin Bass, seines Zeichens Bassist der Rocklegende Camel, legt hier eine ziemlich geniale Soloscheibe vor. Zwar mit Unterstützung seiner Bandkollegen Dave Stewart an den Drums und Gitarrist Andrew Latimer, aber vor allem mit einer Vielzahl polnischer Gastmusiker eingespielt, zu denen wohl während der letzten Camel-Tour Kontakte geknüpft wurden. Entstanden ist eine sehr entspannte Scheibe, ideal um nach einem gestreßten Tag ein wenig den Fuß vom Gas zu nehmen, angefüllt mit haufenweise Ohrwürmern. Gelegentlich klingt es, als würde Bryan Ferry ruhigere Pink Floyd-Kompositionen singen ("As far as I can see", "Holding out my hand"), bei "Denpasar Moon" fühlte ich mich gar an Chris Isaak erinnert. Sicher, oftmals klingt das viel mehr nach Pop als Rock, aber solange es sich um ein Songwriting auf diesem Niveau handelt, ist mir das ja so was von egal. Erwähnt werden muß auch, daß fast die Hälfte der Tracks reine Instrumentalaufnahmen sind, die den gesungenen Titeln jedoch in keiner Hinsicht nachstehen. So werden zwei dieser Stücke von einem Streichquartett eingespielt, was bei all der Schönheit auch mal ein wenig für Abwechslung sorgt. Ich hör jetzt mal auf zu schreiben, und relaxe lieber ein bißchen. Ratet mal, womit.

Wertung: 7
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