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World of Silence
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Kurzinfo |
Vorab... |
Irgendwo habe ich von dieser Band eine gute Kritik gelesen, offenbar hatte ich zufällig auch gerade ein paar Mark übrig und ließ sie mir vom Versandhandel schicken. |
Die Songs |
Das Album |
Die fünf kurzhaarigen Schweden überraschen mit einem Album,
daß schwer einzuordnen ist. Es ist ohne Zweifel härter als Rockmusik,
doch mit Progressiven Einschüben.
Früher hatte der damals bezeichnete Hardrock a la Deep Purple
und Led Zeppelin viele überraschende Ideen und Wendungen, die man heute
als Progressiv bezeichnen würde. Hardrock ist heutzutage ziemlich
simpel gestrickt, so möchte ich vielleicht 'progressiver Hardrock'
als grobe Umschreibung der Musik verwenden.
Die großteils überlangen Songs bringen eine Mischung aus Dream-Theater, Black Sabbath und ähnlichen Bands. Die Mischung daraus gefällt (zumindest) mir wesentlich besser, als die lezten beiden D.T.-Alben. Bestes Beispiel dafür ist das 5 Minuten lange Instrumental-Titelstück, das eine Geschichte erzählt, und nicht (wie sonst meist üblich) den Solo-Eskapaden der einzelnen Musiker Vorschub leistet. Mir kommt es vor wie ein Stück Musik ohne Text (weill Ihnen vielleicht keienr eingefallen ist).
Im Gegensatz dazu ist 'Mirrors of Contempt' wieder härter und kann
dem Progressiv-Metal zugegeordnet werden. Manchmal hat der Sänger
leichte Schwierigkeiten mit der englischen Aussprache, doch dies fällt
kaum auf. Ähnlichkeiten mit D.T. sind zwangsläufig, weil sie
als Gründer dieser Musikrichtung doch Maßstäbe gesetzt
haben, doch die Schweden wirken frischer und mit mehr Ideen als die Originale,
zumal sie mit den erwähnten 'Black Sabbath'-artigen Doom-Klängen
doch etwas außerhalb der gewohnten Pfade spielen.
Um gleich noch mit einer anderen Floskel aufzuräumen: Auch hier
kann man noch im 10. Durchlauf neues entdecken, doch (wie immer) nur, wenn
man bei den ersten neun Malen nicht richtig hinhört.Sicherlich sind
Effekte im Hintergrund eingearbeitet, aber wenn man sich die Zeit nimmt
und hinhört, dann hört man sie nun mal, oder?
Auch 'Dreamweaver' ist etwas härter, wobei hier ab und zu schwerfällige Gitarren wie ein (langsames) Gewitter auf einen herniederbrechen.
'Another world' ist etwas langsamer und könnte fast als Single-Auskoppelung durchgehen. Man müßte nur etwa die lezten 5 Minuten des Songs herausnehmen. Die Gesanglinie zu Beginn ist jedenfalls (zumindest teilweise) hit-tauglich. Im zweiten Teil wird der Song allerdings recht heavy und aggressiv (also wohl doch keine Single-Auskoppelung), der Gesang wird hier sogar punkig. Immer, wenn man meint, der Song sei zu Ende, setzten sie noch einen weiteren Teil drauf, diesmal kehren sie zum Anfangsthema zurück (der Radio-taugliche Teil).
Mein absolutes Highlight dagegen ist 'Enigma‘ - ein Song, der eigentlich gar keine Metal-Einflüsse hat, und doch wie die Summe aller auf dem Album enthaltenen Songs erscheint. In diesen 10 Minuten wird Musik dargeboten, die in meinen Ohren die Berechtigung hat, neben Klassikern wie 'Heaven and hell‘ oder 'War pigs‘ in die Geschichte einzugehen, wobei es kein Zufall ist, daß ich hier zwei Black Sabbath Klassiker erwähnt habe. Dieser Song bekommt von mir (erstmals in diesem Jahr) die Höchstnote von 10 Punkten. Wesentlich softer gehalten, hat er eine geniale Spannung, die auch genutzt wird.
Zum seelischen Ausgleich wird danach heftigst geprügelt, doch dies
löst sich allmählich in Melodie auf. Nach dem langsamsten Intro
vorhin war dies das härteste, doch mit diesem aggressiven Stil kommt
die Stimme von Mathias, dem Sänger, nicht ganz mit - er hat eine klare,
saubere Stimme, nicht außergewöhnlich - aber er sollte es lassen,
auf ‚Heavy‘ zu machen.(Uups, manchmal kann ich mich nicht entscheiden,
ob die Nebengeräusche, wie die leisen Kinderstimmnen eben vom CD-Spieler
kommen, oder von meinen Strand-Nachbarn ).
Der Song wird übrigens immer langsamer und zum Ende hin wird es
mit Keyboard und Bass nahezu psychedelisch.
Zum Ausklang gibt es dann nochmal etwas Progressiv-metallisches.
Fazit |
7 Punkte : Das Album bietet Musik auf hohem Niveau, doch
trotz alledem fällt mir kein richtiges Fazit ein. Sicherlich ist hier
eine Band am Start, die eine große Zukunft vor sich haben könnte
(wenn sie sich nicht vorher mangels Erfolg auflösen, oder meinen,
sich einem Trend anpassen zu müssen) ohne Zweifel sind (außer
dem sowieso gigantischen ‚Enigma‘) einige hervorragende Songs auf dem Album
enthalten, und durch die bisher einzigartige Mischung aus Progressiv und
Hardrock müssen sie sich sicherlich nicht den Vorwurf machen, in eine
Schublade gesteckt (und vergessen) zu werden, doch so richtig im Ohr und
in Erinnerung bleibt mir nur ein Song.
Vielleicht sollte ich mir die Zeit nehmen, und die CD noch ein paarmal anhören? Ich gebe nach reiflicher Überlegung 7 fette Punkte. |
english summary |
#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 ! |
© 06/1998 Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |