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Valley's Eve

"Prodigia"


6 Punkte

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Kurzinfo

Valley's Eve
"Prodigia"
1997

Roberto Dimitri Liapakis - vocals
Mario Cavasin - guitars
Dietma Aumann - bass
Tony Mang - keyboards
Christian Vitek - drums, percussion

Vorab...

Das süddeutsche Quintett Valley's Eve besteht eigentlich seit 1993, das Line-Up der vorliegenden Debut-CD besteht seit 1996. Urlaubstechnisch etwas verspätet komme ich jetzt auch endlich dazu, diese Scheibe nach zigmaligem Hören unterwegs schriftlich zu bearbeiten.

Die Songs
  1. Escape (6.25)
  2. Stigmata (4:15)
  3. Self proclaimed messiah (4:04)
  4. Ulterior quest (5:14)
  5. Amnesia (7:33)
  6. Dawn on tears (4:37)
  7. Unconscious (4:45)
  8. Misconception (5:18)
  9. Trivial (5:43)
  10. Last question (6:12)
  11. Eleftheria (6:24)
  12. Perishable (5:15)
  13. Beverage of life (4:11)
Gesamtspielzeit: 69:59
Das Album

Der Opener Escape rockt gleich richtig zur Sache. Ein druckvolles Intro geht in einen tragenden Song über, dessen Intromotiv noch mehrmals aufgegriffen wird. Schon hier zeichnet sich ab, daß man es mit songorientiertem komplexem Prog-Metal zu tun hat, der sich von technik- und soligepfefferten Scheiben wie Symphony X und Co-Fricklern distanziert (was nicht heißt, daß ich sowas nicht ab kann !).

Stigmata erinnert mich in punkto Rhythmik und Gesangslinie etwas an die Merlons (vom Metalanteil vor allem des Refrains mal abgesehen). Der Track klingt irgendwie leicht orientalisch beeinflußt und lebt aufgrund dessen vor allem von der Rhythmus-Sektion.

Spannende Keyboardstreicher (oder sollen das Blechbläser sein ?) durchsetzt von Aggresso-Guitar-Stakkati leiten das treibende Self proclaimed messiah ein und bestreiten den Song auch weiterhin. Spätestens bei diesem Song merkt der aufmerksame Zuhörer, daß alle Instrumente (über das gesamte Album hinweg) absolut überzeugende Arbeit leisten. Zudem taucht auf diesem Track erstmals eine Frauenstimme auf, was den eh schon abwechslungsreichen Track noch einen Tick besser macht.

Ulterior quest verblüfft mit einem Facettenreichtum, der von düster bis druckvoll melodisch reicht ... ein Gegensatz, der vor allem durch das Wechsel- und Zusammenspiel von Keyboards und Saxophon noch unterstützt wird.

Amnesia legt los wie Dream Theater's "Glass moon" (packend genial !) und schwenkt dann in einen Song ein, mit dessen Gesangslinien ich mich nach wie vor nicht anfreunden kann ... und der auch deswegen für Ermüdungserscheinungen sorgt.

Düster und langsam geht es dann auf Dawn of tears zur Sache ... nach 2 Minuten machen sich jedoch bei mir wieder Langeweile breit. Unconscious und Misconception lassen dann zum Glück sämtliche Langeweile wieder vergessen, denn hier erlebt man sanfte wie metallische Pasagen und Trivial ist dann auch wieder in der Lage, restlos zu begeistern. Groovender Bass unterlegt mit irgendwie Agentenfilm-ähnlichen Streichern und treibende Riffs, die gegen Ende in interessanter Weise von schrägen Harfe-Klängen des Keyboards aufgelöst werden.

Progressiven Power-Metal beschert Last question, das insbesondere auch durch den Pianoeinsatz begeistern kann. Nach 2 Minuten stellt sich dann wie schon zu Beginn die Frage, ob von den Jungs irgendjemand mit Metallica aufgewachsen ist, denn das hier aufkreuzende Riff klingt verdammt nach "Wherever I may roam" (textlich aber auch irgendwie passend). Trotzdem ein mitreißender Prog-Metal-Knaller.

Auch Eleftheria geht sofort ins Blut ... genial auch die den Hauptteil des Tracks bestreitenden verzerrt sprechenden Vocals. Im Kontrast dazu fällt bei diesem Track auch spätestens der eigentlich immer treffsichere Gesang auf.

Perishable hält so ziemlich das Durchschnittsniveau und das abschließende Beverage of life zeigt, daß auch alleine Klavier und Gesang genügen, um einen angenehm nachdenklichen Albumausklang zu bewirken.

Fazit

6-7 Punkte für eine überzeugende Scheibe mit Prog-Metal aus deutschen Landen. Nicht nur aufgrund des Piano-Gesang-Schlußtracks und dem Saxaphon während Ulterior quest weht zeitweise die Stimmung von Queensryche's "Promised land". Die 70 Minuten zeigen: Valley's Eve haben ihren unverkennbaren Stil, die Songs sind eingängig (wenn auch mehrere Hördurchläufe ratsam sind), und auch der differenzierte und druckvolle Sound sammelt Pluspunkte ... da kann man problemlos mit den 2 kurzen Durststrecken leben. Das Premastering fand übrigens in den Spice-Recording Studios statt, bei dem auch der demnächst erscheinende DURP Sampler "Progressive DisDURPance Vol.1" die Produktionsvorstufe durchlief.

Falls ihr die Scheibe nicht auftreiben könnt (sollte sie so aber durch ZYX), dann wendet Euch mit 28 DM (inkl. Porto/Versand) an:

Mario Cavasin
Meisenweg 17
89257 Mertissen-Au
Tel. 07303 / 42701
Bitte mit kurzem Hinweis darauf, daß Dein Interesse an der CD von der DURP ausging.

english summary

#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 !

© 07/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de