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Treshold

"Clone"


7-8 Punkte

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Kurzinfo

Treshold
"Clone"
1998

Mac - vocals
Nick Midson - guitars
Karl Groom - guitars
Jon Jeary - bass
Richard West - Keyboards
Mark Heaney - drums

Vorab...

Das Personalkarussel bei Treshold hat sich wieder mal in Form eines Sängerwechsels gedreht. Nach dem Rauswurf von Damian Wilson und dessen Einstieg ins Musical "Les Miserables" verstärkten sich Treshold mit Sargant Fury Sänger "Mac". Gleich vorab: Ich habe immer wieder mal in Treshold-Alben reingehört, "Clone" (ihr vierter Studiorelease) ist mein erster richtiger Kontakt mit dieser Ausnahmeband.

Die Songs
  1. Freaks (5:23)
  2. Angels (6:42)
  3. The latent gene (8:00)
  4. Lovelorn (5:41)
  5. Change (4:33)
  6. Life's too good (5:27)
  7. Goodbye mother earth (7:58)
  8. Voyager 2 (9:04)
  9. Sunrise on Mars (5:47)
Gesamtspielzeit: 58:40
Das Album

Jawollja ! Freaks stampft gleich heavy und rockig nach vorne. Mitbangpotential, klare Gesangslinien und eine kraftvolle Dosis Progmetal-Feeling, im Mittelpart episch aufgewühlt von warmen Guitars und weiter stampfts, bis zu einem erhebend epischen Klimax nach knappen 2/3 des Songs, perfekt mehrstimmig akzentuiert ! Ein Klassetrack, während dem man schon getrost behaupten kann, daß mit Mac genau der richtige Mann ans Micro geholt wurde. Das ist hymnenhaft packender hardrockdurchsetzter Progmetal wie er leibt und lebt.

Hammondorgelklänge und bedächtig theatralische Guitarstakkati leiten das hitverdächtige Angels ein, wobei das "hitverdächtig" positiv gemeint ist, denn der Song bringt von Progpowermetal über Heavyrock bis zum Ohrwurmrefrain der Marke Asia einfach alles, was das Herz begehrt (die choralen Keyboardstreusel inbegriffen).

Haarscharf am Suite Sister Mary Introfeeling schrammt der Beginn von The latent gene vorbei. (sorry, ist wohl Verfolgungswahn meinerseits) ;-). Auch dieser Track bietet im Stile seiner beiden Vorgänger eine sofort in die Halsmuskulatur gehende Ausstrahlung zwischen progrockigem Midtempo und epischem Progmetal, der sich gegen Ende sogar klar in Richtung Powermetal bewegt. Fesselnd !

Düster verhangen und nachdenklich geht es auf Lovelorn zur Sache. Um einiges kompromisloser als die drei Tracks zuvor.

Das von der Grundtendenz eher pantherhaft schleichende Change lebt dann wieder von brillianter Mehrstimmigkeit sowie tragender Hymnenhaftigkeit, die während der Bridge ein wenig an Spocks Beard erinnert.

Life's too good brettert dann wieder, was das Zeug hält, ist mir jedoch vor allem aufgrund des Refrains zu straight ausgefallen und läßt das erste Mal ein wenig abschweifen ...

Goodbye mother earth hängt das Bild wieder gerade, denn das Teil rockt, proggt, freakt, jamt und trägt einfach wie die wahnwitzige Hammerwutz ! Anspieltip, denn hier wird das ganze Spektrum geboten !

Wie ein Gleitflug durchs All mutet Voyager 2 an. Majestätisch, von unsichtbaren Bahnen gelenkt, leider ist der Refrain nicht so greifbar wie die der anderen Tracks, zudem erstreckt sich der Song über etwas zu lange 9 Minuten, die trotzdem irgendwie nicht langweilig werden wollen, aber auch nicht so richtig zupacken.

Das einfühlsame, leicht bluesrock-soulige Sunrise on Mars beschließt dieses Hammeralbum, leider etwas unversöhnlich ausgeblendet ...

Fazit

  7-8 Punkte Druckvoller Sound, hymnischer Progmetal, der vom Hardrock über melodischen Heavyrock bis zum Powermetal alles abdeckt, keine Alternative- oder Grungeanleihen, kein Gefrickel, kein Gefuddel, der Bogen stimmt einfach von vorne bis hinten und reißt einfach mit ! Treshold sind zurecht Englands Progmetalexportschlager ! Freuen wir uns auf die Tour im Frühjahr 1999, das lasse ich mir nicht entgehen !

english summary

  7-8 points After their latest tour Treshold said goodbye to ther singer Damian Wilsion (who went off to the musical "Les Miserables") and hired a really great guy , singer "Mac" of the band Sargant Fury. "Clone" is the fourth studio release of Treshold and it is a brilliant one ! Just listen to the first three songs and you will catch the dense atmosphere of this album. "Clone" offers brilliant epic progmetal, reaching progmetal energy on the one hand and hard/heavyrock-feeling on the other hand. The compositions are compact and not disrupted by soli etc. In case you can imagine a mixture of Spocks Beard, Dream Theater, Deep Purple and a bit of Powermetal, then go to the shop and "clone" yourself ! This album will convince you with it's powerful hymnic flair.

© 12/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de