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Therion

"Vovin"


7 Punkte

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Kurzinfo

Therion
"Vovin"
1998, Nuclear Blast

Christofer Johnsson - guitar, keyboard
u.v.m.

Vorab...

Eine ellenlange Liste von Studio/Gastmusikern von E-Gitarre, Bass, Drums, Keyboards über Violine, Cello bis hin zum Gesang (und dort von Bass über Alt bis Sopran). Darunter finden sich Musiker wie z.B. im Gesangspart Sarah (Cradle of Filth), Martina (Dreams of Sanity) oder Ralf Scheepers (Primal Fear) oder Lorentz Aspen (Theatre of Tragidy) an den Keyboards.

Die Songs
  1. The rise of sodom and gomorrah (6:45)
  2. Birth of venus illegitim (5:15)
  3. Wine of Aluqah (5:05)
  4. Clavicula nox (8:50)
  5. The wild hunt (3:50)
  6. Eye of shiva (6:20)
  7. Black Sun (5:11)
  8. The Opening (1:28)
  9. Morning star (3:35)
  10. Black Diamonds (2:59)
  11. Raven of dispersion (5:57)
Gesamtspielzeit: 55:17
Das Album

Um es gleich vorwegzunehmen, "Vovin" ist die perfekte Vollendung der Entwicklungen, die sich bei Therion, oder sagen wir bei Mastermind Christofer Johnsson in der letzten Zeit spür- bzw. hörbar gemacht haben. Aber alles der Reihe nach:

The rise of sodom and gomorrah beginnt mit düsteren Streichern und wird dominiert von folkloristisch-angehauchten Riffs. Man hört einfach, wenn echte Streicher zugange sind (ein liebevoller Gruß geht hiermit an alle Dosenorchester dieser Welt) ... schon während dieses Tracks fällt auf, daß die Verwendung eines gemischten Chors sich äußerst positiv auf die Dynamik und Vielfältigkeit ausgewirkt hat.

Mit warmen Guitarklängen schmeichelt sich Birth of venus illegitim ein, bevor ein absolut ins Mark gehendes Riff von den Chören versüßt wird. Anspieltip ! Ein Klasseteil mit Kraft, Ausdruck und Melodie ... Gothic Metal in Vollendung.

Wine of aluqah verwirrt kurz mit Streichern und Klavier und läßt sodann ein kräftiges Brett um die Ohren wehen, das mir allerdins nicht so recht gefallen will.

Einer der stärksten Track ist Clavicula nox. Warme Gothic-Rock-Klänge, die dank der female vocals in himmlische Sphären befördert werden, ehe der Track an Härte zulegt, um sich kurz darauf wieder in beschriebenen warmen Gothic-Klängen zu verlieren.

The wild hunt trägt seinen Namen zurecht. Schnell und rasant geht es hier zur Sache. Ein Track, der vom Härtegrad in Richtung Powermetall tendiert.

Wie ein fernöstlicher gleißender Sonnenuntergang über unruhiger See wirkt Eye of shiva, der mich auch wegen der Streicher an "Dawn" von Eloy erinnert, wenn man mal von Gothic-Flair absieht.

Bedrohlich lockt Black Sun, gefolgt vom spannenden Intermezzo The opening, welches den ersten Teil der Draconian trilogy darstellt und das von den tiefen Männerstimmen des Chors beherrschte Morning star einleitet. Der Abschluß des absolut stimmigen und packenden 3er-Reigens bildet Black diamonds.

Das etwas komplexere und tragende Raven of dispersion beschließt das äußerst interessante und hörenswerte Album in majestätischer Weise.

Fazit

7 Punkte : Wer nach einer perfekten Kombination von Metal und Klassik sucht, kommt um zwei Scheiben defintiv nicht herum:
1. Waltari "Yeah ! Yeah ! Die ! Die ! Death Metal Symphony in deep c"
2. Therion "Vovin",
wobei ich angesichts Dynamik und Kraft klipp und klar der Todesmetall-Symphony den Vorzug gebe, denn dort brettert einem wirklich ein Orchester um die Ohren, wie es Richard Wagner nicht besser hätte machen können. "Vovin" hat seine Stärken dafür viel mehr im homogen gothisch-atmosphärischen Bereich und der Melodik.

Für alle Fans von Computerspielen sei angemerkt: Wer Phantasmagoria 1 immer nur wegen des Titelsongs in die CD-Schublade gelegt hat, muß hier einfach zugreifen !

Irgendwo las ich zu diesem Album: "Guiseppe Verdi trifft auf Iron Maiden, Andrew Lloyd Webber gerät in einen gewaltigen Klangorkan". Was daran stimmt ist der unterschwellige Begriff der Metal-Oper. Da ich Iron Maiden äußerst schwer darin wiederfinde und ich mit Webber-Outputs nicht mal Schweine füttern würde, möchte ich zur Beschreibung meines Klangeindrucks bei "Vovin" zwei simple Worte wirken lassen: "Heavy Burana".

... ach ja und übrigens: gegen "Vovin" können die 3 Tumore einpacken ! ;-)

english summary

#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 !

© 05/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de