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Stigmata IV

"The Court Of Eternity"

DURP - eZine from the progressive ocean


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Info

Stigmata IV
"The Court Of Eternity"
1998, Noise

Rezension

Eins steht fest: Die Österreicher machen Nägel mit Köpfen. Eben noch eine unsigned Band, und nun schon das zweite Album bei Noise im Kasten. Zwischenzeitlich absolvierte man diverse Liveauftritte mit renommierten Metal-Acts wie Virgin Steele und Riot und fügte - um Streitereien wegen des Bandnamens zu umgehen - dem Stigmata noch eine “IV” hinzu. Musikalisch paßt das Etikett Power-Metal mit progressiven Einflüssen zwar immer noch, wobei man gegenüber “Solum Mente Infirnis” unterm Strich betrachtet straighter vorgeht. Also alles andere als typischer Prog-Metal, aber - und das schon mal vorneweg - erneut ein absolut empfehlenswertes Album. Die beiden ersten Songs “The Crusade Of Lies” und “Nature’s Revenge” sind dann auch gleich geradlinige Metal-Songs - aggressiv, melodisch, guter Refrain und tolles Gitarrensolo. Auch der vierte Song “Room Eleven” läßt sich in diese Kategorie einordnen, davor nimmt man bei “Fever Dream” zwischenzeitlich etwas den Fuß vom Gas, wobei die Power aber nicht auf der Strecke bleibt. (Fast) kein Metal-Album ohne eine Ballade, hier heißt sie “Don’t close your eyes” und bleibt wohltuend kitschfrei. In der zweiten Hälfte des Albums werden die Songs dann etwas länger und erinnern mehr an den Vorgänger, aber noch mal - die Demonstration technischer Kabinettstückchen ist nicht die Baustelle der Österreicher. Nach dem Titelsong folgt mit “Mirror Man” eine sehr gelungene Gratwanderung zwischen ruhigen und metallischen Parts. “My Dark Desire” ist dann noch einmal ein Kracher bevor mit “The Final Hour” und “The Fool III (only blood makes me sane)” zwei Songs folgen, die nicht zuletzt wegen der Texte unweigerlich Langzeitwirkung beim Hörer auslösen. Zunächst geht es um einen Mann auf dem Sterbebett, dessen Todessehnsucht sich in Todesangst wandelt, nachdem er feststellt, in seinem Leben versagt zu haben. Im letzten Song dann wird die Geschichte des “Fool” fortgesetzt. Der Geist des Kindermörders ergreift mehr und mehr Besitz von ihm. Er flieht aus der Nervenheilanstalt und begeht bald selbst seinen ersten Mord. Zweimal ziemlich starker Tobak, zweimal musikalisch hervorragend umgesetzt, wobei “The Fool III” wohl am deutlichsten progressive Merkmale aufweist. Nicht nur musikalisch und textlich kann “The Court Of Eternity” überzeugen, auch das Artwork ist nicht nur schön anzuschauen sondern auch originell. Da Keyboards bei der Band eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielen, könnte man vielleicht darüber nachdenken, das Line Up in dieser Hinsicht zu erweitern, ansonsten bleibt mir nur ein dickes Lob.

 
Fazit

Wertung: 7
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

   
Summary

... sorry, no english summary of this review ... 7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !


© 11/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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