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Kurzinfo |
Pettypew
"Against the stream of influence"
1996
Thomas Schwarz - vocals, guitar
Robin Müller Schober - guitar
Thomas Mergenthaler - bass
Armin Pippirs - drums
Vorab... |
Absoluten Wert auf Eigenständigkeit (wie der CD Titel ja bereits erahnen lässt) legen die 1990 gegründeten Schwäbisch Gmünder Pettypew. Die Devise: Speedmetal "where melody and speed unite". |
Die Songs |
Das Album |
Ich weiß gar nicht, was alle gegen das Cover haben. Ok, es ist kein Gary Smith .. na und ? Die Scheibe bietet bodenständigen Metal, wie er in den glorreichen Mitt/End-80ern leibte und lebte. Da verkauften sich Platten noch mit Härte und Flair und nicht mit Werbefeldzügen und Artwork. Immerhin sieht man dem Cover gleich an, daß es Metal ist, im Gegensatz zu manchen anderen Releases der 80er, bei denen man beim Anblick des Covers eher einen Vortrag der Frisörinnung zum Thema "Wie halte ich gleichzeitig eine Ibanez ohne mir meine akribisch gelockte Zumutungsfrisur zu ruinieren" erwartete als irgendetwas Metallisches.
Auf dem Opener Immortal weht dann gleich dieser herrlich "naive" Wind solcher 80er Jahre - Releases wie X-Wild, Risk und (so ergeht es mir beim Akkustik-Guitar-Intermezzo) Blind Guardian. Chatooga brettert mehr oder weniger über die gesamte Strecke, lediglich im Refrain und gegen Ende das mitreißende Tempo zugunsten einer treibenden Passage effektvoll zurückgenommen. Zudem fällt spätestens jetzt auf, daß sämtliche Instrumente glänzend besetzt sind, denn bei Pettypew ist Speed Metal mehr als nur Speed.
Child of Misery ist einer von der Art Songs, die mir in den 80ern in Metalradiosendungen immer in die Nackenmuskeln gingen. Ein sanfter, melodischer Beginn in "Doomsday for the deceiver"-Manier, einsetzende harmonische Guitaranschläge und dann ab die Post, wobei in der Songmitte schon fast Annihilator-mäßig kurz wieder die Akkustikguitargeschichte des Beginns auftaucht.
No tomorrow geht einfach nur straight ab durch die Mitte und mit Coward gibt sich dann der Albumhighlight die Ehre. Ein genialer Song, gewagt schräg, böse, treibend, mit abwechslungsreichem Riffing und einem hinterhältig hart-melodischem Refrain .. das riecht nach naßgeschwitzer, knallheißer, verrauchter Moshpit ... GEIL !
Meine Fresse ! Diary of a dying stampft zu Beginn daher wie frühe Chastain-Nummern und bietet dazu noch eine butterweiche Komponente sowie bodenständiges Abgehpotential. Klassetrack !
Against the stream of influence holt dann das erste Mal so richtig die Axt raus, aber auch hier gibt es effektvolle Breaks und Riffwendungen. Fading light besitzt plötzlich einen vergleichsweise hohlen Sound, hat einige gute Seiten, kann aber keineswegs so überzeugen wie seine Vorgänger.
Auf Fear in my mind stimmt dann wieder alles: Sound, Drive, Bombast, Doublebassdrum, Melodik, Härte wie es mich an meine Musikvorlieben zu meinen Overkill-Zeiten erinnert.
Hoppla ! Questions ist ein Sahnehaube, mit der ich jetzt gar nicht gerechnet hätte. Gothisch säuselndes Klavier, eine tief ins Mark redende klare Stimme, die viele Fragen aufwirft. Gegen Ende setzen dann auch guitar, drums und bass harmonisch ein, um dann dem Klavier wieder nachzugeben.
Fazit |
8 Punkte Speedmetal war eigentlich noch nie so richtig mein Ding, aber auf Pettypew Konzerten wären sich in den 80ern sicher alle Mosher und Metalheads über den Weg gelaufen (und Kiddies mit Poison-Shirts hätten was vors Maul gekriegt) ;-), die RTL-Sendung "Mosh" hätte pausenlos Konzertmitschnitte gespielt, und Adam Turtle hätte vor Euphorie die angeschimmelten "Nur für Hungersnöte"-Speisereste aus seinem Fernsehsofa ausgegraben. Leute, vergesst die ganze aufgekochte produktionstechnisch totpolierte Neo-Truemetal-Trendkacke, denn diese Scheibe is so rauh, so schnell, so packend wie es es nicht sehr viele Platten damals waren und heute sind. Ein richtiges Metalalbum mit ausgetüftelten Kompositionen, die gar nicht mal unkomplex sind, und Texten die voll in die Grundphilosophie der Metalbewegung schlagen: "walk by yourself und you'll be free". Die CD gibts für 25 DM bei: Thomas Schwarz Tanauerstr. 22 73565 Spraitbach Germany Tel. ++49 (0)7176 / 6207 Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde. Die Homepage der Band findest Du in den DURP Links. |
english summary |
8 points As you might guess from the title of this demo cd, the german band Pettypew wants to be different to the mainstream. Their music: Speedmetal "where melody and speed unite". And yes, it's true. This album is raw, it's fast, it's speedy but all songs are quite complex and varied for a speed metal band ... and "varied" does not only mean "varied riffing" but "varied emotions" ... energy that goes right into your banging head, effective breaks, smooth parts and melody reminding me of 80ies-releases of bands like Blind Guardian, X-Wild, Annihilator, Flotsam'n'Jetsam and Overkill. But Pettypew is different, a bit more catchy. This albums smells like a steaming hot, sweated, boiling moshpit of the glorious metal-80ies. Forget all those current overproduced Neometal albums .. this one kicks ass and together with true metal lyrics ("walk by yourself and you'll be free") the music will give you the pure metal feeling of the 80ies ! The cd can be obtained (price 25 german marks) at: Thomas Schwarz Tanauerstr. 22 73565 Spraitbach Germany Tel. ++49 (0)7176 / 6207 Don't forget to mention the DURP in your order ! |
© 12/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |