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Kurzinfo |
No Inner Limits
"the planet's pulse"
1997, upcoming artists
Daniel Fischer - vocals
Markus Tünte - guitar
Tommy Hartung - guitar
Arndt Ratering - bass
Marco Kleinnibbelink - drums
Vorab... |
6 Stunden für 400 km auf deutschen Autobahnen. Da kriegt man doch glatt die Krise ... und weit und breit kein Bayern-3-Radiofrequenzhinweisschild am Straßenrand, daß man zum Abreagieren umtreten könnte, denn was da mal wieder im Radio läuft, ist Nightmare on Prog Street. Bleibt also nur der Discman, das Autoradio, eine passende Metal-CD, der Laptop und die Gewißheit, daß der Laptop auf meinen Oberschenkeln datensicherer gelagert ist als auf den Klapptischen der Deutschen Bahn. |
Die Songs |
Das Album |
Es wird wohl auch dem letzten Heile-Welt-Schlager-Revival-Puristen nicht entgangen sein, daß trotz allgegenwärtiger Liebe, trällernder Vögel, idyllischer Alphörner und Mama Horn's Nußecken der blaue Planet dem Kollaps näher ist als die Texte von Pur dem Literatur-Nobelpreis. Nicht um Pur ;-), aber um die Mißstände auf dem blauen Planeten und die Lethargie seiner Bewohner geht es auf vorliegender Scheibe.
Der Opener The planet's pulse verbreitet bei mir irgendwie ein symphonisches Crimson-Glory Feeling (Chiffre "Lady of winter"). Kraftvoll, abwechselnde Stimmungen ... jawollja, das geht ab ! Grundtenor des Tracks sowie des Albums ist die Aufforderung, sich für den Herzschlag unseres Planeten (und seine derzeitigen Unregelmäßigkeiten) zu öffnen ... ihn wahrzunehmen und vor allem: zu deuten und zu verstehen, aber auch: den zivilisierten Hintern hochzukriegen, um für Abhilfe zu sorgen. Der knapp 9-minütige Track wird nach 6 Minuten von einer wirklich nahegehenden ruhigen Passage aufgelockert, die Hoffnung machen soll ("it's not too late, power still defeats reason"). Ein starker Anfang !
Wie alle Tracks wird auch Home mit Keyboard-Klängen eingeleitet. Der vom Charakter eher aggressive Song (Prog mit streckenweise Priest-Härte) entlarvt die Menschheit als barbarische Primaten, die ihren Heimatplaneten durch Kriege, Ignoranz und Egoismus vergewaltigen. Hart, aber nicht besonders abwechlunseich ... aber trotzdem gut !
Das Intro von Angels and illusions ist aufgrund des Synthi-Chors und dem Kirchenorgelsound einer der schönsten des Albums, das zudem noch in einen guten Song übergeht, der sanft und einfühlsam beginnt, sich dann aber zu einer Abgehnummer mit Headbang-Potential steigert. Hauptmessage des Tracks: "Lebe Deinen Stil, Dein Leben, Deine Ideen !".
No revolution läßt sich irgendwo zwischen geradlinigem Metal und Metal mit leichten Prog-Einwürfen einstufen.
Von einfühlsam bis aggressiv geht es dann in In my dreams, das mich (von den Vocals abgesehen) an so manche Sachen von Sieges Even erinnert. Desweiteren weht auf dem Track (wie auch über das gesamte Album verstreut) ein angenehmer Wind aus dem Metal der End-80er und hierbei beziehe ich mich auf die anspruchsvolleren Bands dieser glorreichen Zeit.
Wenn es für mich jemals ein Alptraumbild gab, als welches ich beruflich und menschlich nie enden will (und werde), dann ist es Herr Meier, der dröge jeden Morgen um 7 Uhr Hut und Koffer nimmt, ferngesteuert ins Büro rennt, routiniert jedem einen "guten Morgen" wünscht, um 17 Uhr nach Hause kommt, um sich dort der Pflege seines Autos, seines zivilisierten Kurzrasens oder der Komination Abendessen-Fernseher-Warsteiner-"gute Nacht Schatz" hinzugeben ... also ein Mensch, der sich in seinem Alltag verloren hat und sich in jedem Alter fragen müßte "Wofür hab ich eigentlich gelebt ?", wenn der Sensenmann vor ihm stünde und ihm auf eine Fahrt über den Styx einladen wollte. Um eben einen solchen Menschen scheint es auf Mr. Everyday zu gehen. Der Song bietet von Sanftheit, übr Progressivität bis Härte so ziemlich alles, was das Herz des Metal-Maniacs begehrt.
The voice ging mir schon beim ersten Hören ins Metal Heart. Griffige Rhythmen ... Metal in Reinkultur ! Und komplex und abwechlungsreich noch dazu ... ohne jemals unkompakt zu wirken !
Das speedige Without warning knüppelt einem nochmal richtig aggressiven Powermetal in den Gehörtrichter bevor dieser während At the sea von akustischen Gitarren umschmeichelt und dieses höchstinteressante Album orchestral beendet wird und der Hörer nachdenklich berührt zurückbleibt.
Fazit |
7 Punkte : Schon verwunderlich, daß dieses deutsche Kleinod noch ein solches Schattendasein führt ... aber ich bin mir sicher, daß sich das ändern wird. Es gibt eigentlich nichts auszusetzen an "The planet's pulse". Der Sound ist gut und druckvoll, die Songs haben progressiven Touch, sind kompakt und gesangs- bzw. instrumententechnisch wurde auch verdammt gute Arbeit abgeliefert. Allerdings benötigt das Album benötigt auch mindestens zwei Anläufe, bis es sich einem so richtig in seiner Gesamtheit erschließt. Danke, daß es noch anspruchsvolle bretternde Metal-Scheiben gibt, deren Progressivität nicht zu Tode gebreakt/gestückelt sind. Power-Metal-Fans ... sortiert Eure Matte und laßt Euch von diesem Album überzeugen ! Im Falle des Falles gibt es das Album für 28 DM direkt bei der Band: Tommy Hartung Frankenstr. 82 46446 Emmerich Tel. 02822/53225 (Bitte mit Hinweis darauf, daß Dein Interesse von der DURP ausgeht ! Die Homepage der Band findest Du in den DURP-Links. |
english summary |
7 points As you might have realized: mother earth is closer to death than the lyrics of the Backstreet Boys are to the nobelprize for progressive literature. ;-) And so the current release of the german power metalheads No Inner Limits deals with our "Planet's Pulse". The opener The planet's pulse reminds me of some Crimson Glory ("Lady of winter"). Powerful, changing feelings representing the dying planet and the fact that there's still some hope left. Like all other tracks Home is initiated with keyboard sounds. The track is aggressive, heavy, not varied but still great (reminded my of Judas Priest). Angels and illusions starts with epic synthi-choirs and church organ and evoles from a calm and romantic track into a headbanger's jewel. No revolution fits somewhere between straight metal and prog metal. I could go on like this ... This album provides you with everything from power metal to progressive metal. And BTW: it's a good concept album. The sound is good and powerful, the songs have a progressive touch and are compact. Thanx for this metal-feast ! Let this album convince you ! The album can be obtained at (price: 28 german marks): Tommy Hartung Frankenstr. 82 46446 Emmerich Germany Tel. ++49 (0)2822 53225 Please mention the DURP in your order. The homepage of the band can be found in the DURP-Links. |
© 06/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |