CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Manfred Mann's Earthband "Mann Alive" goto english summary

Nachdem sich Altmeister Manfred Mann vor einigen Jahren mit einem neuen Studioalbum (“Soft Vengeance”) aus der Versenkung zurückmeldet, gibt es nun eine Live-Doppel-CD, aufgenommen während der auf eben dieses Album folgenden Tour, die den Meister (also Manfred Mann und nicht Guildo Horn) auch nach Deutschland brachte. Manfred Mann hat sich ja mit Live-Scheiben bisher eher zurückgehalten, so daß ich meinen Standardvorwurf bezüglich Geldschneiderei gleich stecken lassen kann, außerdem, habe ich schon lange keine Live-Scheibe gehört, auf der sich die Stücke in einem solchen Maße von den bekannten Studioversionen unterscheiden. Außerdem hatte man keine Lust das Album durch Overdubbs überzuproduzieren, um die Live-Atmosphäre weitesgehend einzufangen. So bekommt der Hörer zwar der Trackliste nach eine Best Of (von “Mighty Quinn” bis “Redemption Song” ist wohl jeder Gassenhauer vertreten), auf Grund der veränderten Arrangements allerdings in einer oft gewöhnungsbedürftigen Form. Da ich damals das Konzert in Nürnberg miterlebte, kann ich sagen, daß diese Frischzellenkur live perfekt funktionierte, heute auf CD bei einigen Trax jedoch schon recht seltsam klingt. Als Beispiel mag hier “Father of Day, Father of Night” dienen, das ohne Orgelbombast aber dafür mit einigen Improvisationen daherkommt. Einige Stücke sind gleich zweimal auf dem Album vertreten, so “Blind it by the Light” und „Demolition Man“ in einer langen und kurzen Version, und den “Redemption Song” in der Akustikfassung gibt es sowohl mit Chris Thompson als Sänger als auch mit ihm und dem zweiten Frontmann Noel McCalla gemeinsam. Mit “The Times Are Changing” gibt es ein Bob Dylan - Cover, das meines Wissens vorher noch nie auf CD gelötet wurde, da der Song vom Grundrhythmus recht simpel daherkommt, hätte man es sich aber such schenken können. Ergänzt wurde das Album um zwei Studio-Trax von Mann’s “Plain Music” - Scheibe, vielleicht wollte der Meister ja im Nachhinein noch ein wenig Promotion für dieses Album machen, welches ja seinerzeit doch nicht die große Beachtung fand. Unterm Strich sicher eher ein Album für eingefleischte Fans, und was Neueinsteiger betrifft - wer von Manfred Mann bisher noch nichts gehört hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.

Wertung: 7
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