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CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Mad Tea Party
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Info |
Mad Tea Party "The Marionette" 1998, InterPool/Aris |
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Rezension |
Nach Amon Ra gibt es nun den zweiten Überflieger des Jahres aus deutschen Landen zu vermelden. Mad Tea Party haben auch schon fünf Jahre auf dem Buckel, kommen aus dem Umfeld der Kölner Musikschule und machen richtig gute Musik. Das Quintett bewegt sich dabei allerdings auf einem musikalischen Parkett, das dem Otto Normalprogger ein wenig suspekt sein dürfte - dominieren auf der CD doch eindeutig die Funk - und Jazzelemente. Da heißt es nun mal Flagge zeigen und Toleranz beweisen, sonst hat man nämlich eines der Highlights des Jahres schlichtweg verpaßt. Die beiden ersten Trax des Albums “Love In A Square” und “Magic Eye” haben dann auch mit Prog kaum etwas zu tun, Funk Rock ist angesagt, wobei bereits hier deutlich wird, daß die Band nicht nur mit großer Spielfreude agiert, sondern auch mit scheinbarer Leichtigkeit sehr eingängige Melodien aus dem Ärmel schüttelt. Davon profitiert auch die Ballade “Every Day”, immer noch mit Funky-Jazzy-Flair, und mit dem achtminütigen “Shadows Of The Past” hat unser toleranter Progger sich als Belohnung die ersten deutlichen Progeinflüsse verdient, erinnert der Song doch streckenweise an die frühen Genesis, und zwar an die Zeiten vor dem Keyboardbombast. “Going Back In Time” ist dann wieder recht rockig angelegt, mit einem sehr gelungenen Keyboarddmotiv im Background, dann folgt “The Gorge”, wobei ich freilich nicht so recht kapiere, warum man diesem zwölf Sekunden Fragment den Status eines eigenen Songs verpaßte. “Saved Teardrops” fällt durch einige gesprochenen Passagen auf, ansonsten läßt man es bei diesem Song ruhig angehen, ähnlich wie beim folgenden “Love Is Cool”. Der Titelsong “The Marionette” ist mit seinen zwei Minuten zwar etwas kurz geraten, ist aber dennoch einer der absoluten Höhepunkte des Albums. Die Melodie ist genial, das Zusammenspiel von Markus Segschneider an der Akustikgitarre und Sänger Alex Zindel erlebt man in der Perfektion nicht alle Tage. Bevor mit “My Decision” der rockigste Titel des Abums angesagt ist, gibt es mit „Watch Out“ noch eine ruhige Nummer, wir sind bei etwas über fünfzig Minuten Musik und so genervt sieht unser Progger doch gar nicht aus. Und weil er so schön durchgehalten hat, gibt es als Zugabe mit “She” noch einen Zwanzigminutentrack hintendran, und der ist nun wirklich Prog in Reinkultur und schon allein das Geld für dieses Album wert - hier gibt es die volle progressive Breitseite, von gefrickelt bis zerbrechlich, mit diversen Retro-Einflüssen, ohne wirklich Retro zu klingen. Also Leute, traut Euch!
Fazit |
Wertung: 9
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
Summary |
... sorry, no english summary of this review ...
9 points
Don't forget to mention the DURP in your order !