Plattencover

CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik

IQ

"Subterranea"

7 Punkte

goto english summary

Kurzinfo
IQ
"Subterranea"
1997, Gep
Paul Cook - drums, percussions
Mike Holmes - guitar, guitar synth.
Peter Nicholls - vocals
John Jowitt - bass, backing vocals
Martin Orford - keyboars, backing vocals
 
 
Vorab...
Lange hat es gedauert, bis das Nachfolgewerk von 'Ever' aus dem Jahre 1993 erhältlich war. Diverse Bandaktivitäten mancher Bandmitglieder (Jadis, Arena...) waren sicher ein Grund, warum es 4 Jahre gedauert hat, aber immerhin halten wir nun eine Doppel-CD mit einer Spielzeit von 102 Minuten in den Händen; ein Konzeptalbum, wie es heißt. 
Dieser Begriff wird oft verwendet, wenn sich irgendwo ein roter Faden durch die Texte schlängelt, und so ist das auch hier der Fall. 
 
 
Die Songs im Einzelnen
  Im ersten Teil hören wir nur altbekanntes der Band.
Da werden die besten Elemente aus dem Vorgängeralbum zusammengenommen, das ganze mit hübsch traurigen Melodiebögen und der melancholischen Stimme von Peter Nicholls vermischt. Eine angenehme Mischung aber leider nichts neues, und wer Progressives (engl.: fortschrittlich) hört, bekommt heutzutage nur sehr selten etwas wirklich Fortschrittliches vorgesetzt.

Die zweite CD bringt dann ab und zu ungewöhnliche Klänge, nämlich welche von Marillions 'Kayleigh' beim 'Capricorn'-Beginn, oder eine simulierte Panflöte beim folgenden 'The other side'.
Etwas härter (und damit auch ungewöhnlich) wird es bei 'Unsolid ground'.
Gespannt warte ich auf das 20-minütige Abschlußstück, ob es denn mit den anderen 20-Minuten-Stück (The last human gateway) aus ihrem allerersten Album schritthalten kann.
Es fängt vielversprechend an und ist sogar eines der wenigen Songs der vergangenen fünf Jahre, die über diese Länge (wenigstens einigermaßen) einen musikalischen Spannungsbogen aufrecht erhalten können.
So kann man das Stück durchaus als wirkliches Highlight der Doppel-CD betrachten.
 
Fazit
ERREICHTE PUNKTEZAHL: 7 

Wem 'Ever' gefallen hat, der wird auch an 'Subterranea' seine Freude haben. Das Superalbum, wie es in anderen Kritiken gelobt wird, ist es meiner Meinung nach nicht geworden. 

Die Euphorie manch anderer Kritiker kann ich nicht ganz nachvollziehen: 
Peter singt tief? - Das hat er auf dem Vorgänger-Album auch getan. 
Wunderbare Melodie-Bögen? - Keine, die ich nicht auch auf dem Vorgänger-Album auch finden würde. 
Man endeckt immer wieder Neues? - Passiert mir auch, wenn ich beim ersten Mal nicht richtig hinhöre :-).
Verblüffend Handwerkliches Können? - Mag ja sein, aber ich bin Musik-Hörer kein Musik-Schüler.
Geniales Konzept(Album)? - Mag ja sein, aber ich lese mir die Texte nur durch wenn mir die Musik gefällt, sonst kann ich ja auch ein Buch lesen.
Unglaubliche Dynamik, tiefste Emotionen? - Manche Attribute finde ich zu Lachen (Ist eigentlich das Gegenteil von 'unglaublicher Dynamik' 'Glaubliche Dynamik', oder eher 'Gläubige Dynamik'). :-D

Da wird das Album mit Pink Floyd´s 'The Wall' verglichen. Da würde doch dringend empfehlen, diesen Klassiker mal wieder in den CD-Spieler zu legen. Was da an Abwechslung und Dynamik geboten wird, kann man doch nicht mit 'Subterranea' vergleichen. IQ schreiben ganz brauchbare Lieder, aber wenn man es wirklich mit 'The Wall' vergleichen würde, klingt hier alles fast gleich. Immer die gleiche Stimme (wird hier mal geschriehen doer geflüstert), immer die gleiche Gitarre usw...

Ich höre nach den hunderten von Progressiv-CD, die bei mir herumstehen, selten etwas Neues, das mich wirklich vom Hocker reißt. Ganz ohne Zweifel ist 'Subterranea' ein gutes Album geworden, kann aber wirklichen Klassikern wie 'Tales from the lush attic (IQ)', 'The lamb lies down on Broadway (Genesis)', 'Script for a jesters tear (Marillion)', 'Tales from Topographic oceans (Yes)... nicht das Wasser reichen. 
 


english summary

7 points If you like "Ever", than you will like "Subterranea", too. But it's not a spectacular album. We've waited 4 years for this release. And it sounds pretty much like "Ever". Ok, it's high quality progrock, but if some critics compare it to Pink Floyd's "The wall" I have to make clear that "The wall" is more (much more) dynamic, more evolving, more developing. "Subterranea" is a highly recommendable album but as it's a double CD too many songs sound the same. CD 1 is great, but CD 2 consists of some boring passages and just is not able to cope with such classics as "Tales from the lush attic (IQ)', 'The lamb lies down on Broadway (Genesis)', 'Script for a jesters tear (Marillion)' or 'Tales from Topographic oceans (Yes)'.


© 01/98 Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de