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Info |
Asgard "Arkana" 1992, WMMS |
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Rezension |
„Arkana" ist das dritte Album der wohl bekanntesten italienischen ProgBand und stammt bereits aus dem Jahre 1992. ItaloProg ist in Deutschland generell recht umstritten (Was sicherlich zu einem Großteil auf einem absolut unberechtigten Vorurteil beruht, ganz nach dem Motto: Ein Land, das Al Bano und Romira Power hervorgebracht hat, kann keinen guten Prog hervorbringen. England hat schließlich auch Take That hervorgebracht, aber keine Sau behauptet, IQ wären Müll.), und das trifft auch für Asgard zu. Schrieb Ulrich Lill angesichts eines Live-Auftritts der Band euphorisch im SRM „Asgard zaubern in Bensberg" so postulierte Prog-Kalkofe Peter Huth kurz vor seinem Abgang im neunten von seinen zehn Geboten, die er dem Rest der Szene auf den Weg gab: Du solls keine Asgard-Platten kaufen. Die Geschmäcker sind halt verschieden, und wenngleich ich Peters Kolumne im Empire schmerzlich vermisse, Asgard sind alles andere als eine schlechte Band. Longtrack-Fetischisten kommen bei „Arkana" voll auf ihre Kosten, immerhin sind drei der acht Stücke (insgesamt über siebzig Minuten Spielzeit) über zehn Minuten lang, wobei es der Sekundenzeiger sogar auf satte sechzehn Minuetn bringt, bis „The mirror of the king" verklungen ist. Aber Quantität ist das eine, Qualität das andere. „Arkana" beginnt mit dem wunderschönen „A gathering of dreams", wobei Sänger Francesco Grosso (siehe auch Ines-Besprechung in diesem Heft) eindrucksvoll sein Können unter Beweis stellt. Das etwas härter „Wulfstan" kann vom Songwriting und Arrangement ebenfalls überzeugen, allerdings zeigt sich hier bereits, daß die Vocals streckenweise wie eine Fish-Imitation wirken - sicherlich ähneln sich die Stimmen des Ex-Marillion-Frontmanns und die von Meister Grosso, aber man muß es ja nicht so offensichtlich darauf anlegen. „Olaf Stonehand", der erste Longtrack, wird in den ersten Minuten von einer düsteren Atmosphäre, durch monotone Trommeln und einem klagenden Gesang erzeugt, geprägt, bevor es dann wieder etwas „Marillion-Like" weitergeht, aber recht abwechslungsreich, so daß keine Langeweile aufkommt. In den letzten Minuten des Stückes kehrt man dann wieder zu dem anfangs erwähnten Düstersound. Da schon erwähnte sechzehnminütige „The mirror of the king" kommt zwar auch im gewand einer einschmeichelnden Ballade, und wäre es eine solche geworden, gäbe es an der Sache auch nichts zu mäkeln, aber für mehr als eine Viertelstunde Musik ist das dann doch zu wenig. „The Queen of Ice" ist da schon überzeugender und das alles ein wenig nach Fish stinkt, stört und hier schon nicht mehr, und außerdem haben wir diesen Gestank ja mal geliebt. Track sechs und sieben sind zwei Instrumental, das erste wird bestimmt von der Akustikgitarre des Herren Michieletto (auch hier siehe Ines), beim zweiten dominieren ruhige Pianoklänge - beide sehr gelungen. Zum Abschluß gibt es dann noch das zwölfminütige „The Lord of the mountain", daß sterckenweise schon fast als ProgMetal bezeichnet werden kann, und somit die bereits andeutet, in welche musikalische Richtung sich die Band mit dem vierten Album „Imago Mundi" weiterentwickeln sollte (aber dazu im nächsten Heft mehr). Positiv an diesem Stück sei noch der sehr gelungene Instrumentalpart zu erwähnen. Betrachtet man Layout und Texte etwas genauer, so fällt auf, daß Asgard eine jener Bands sind, die alle denen Recht geben, die immer wieder einen Zusammenhang zwischen Prog und Fantasy herstellen: Drachen, Schwerter, Runen und ein Schuß zur Pseudophilosophie aufgeblähten Mystizismus, ganz so wie man es halt auch aus der Literatur kennt. Fazit: Kompeteneter und gut produzierter Prog, eher bekömmlich als Migräne erzeugend, dem ein Hauch Originalität gut täte. Bestimmt kein Fehlgriff.
Fazit |
Wertung: 5
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
Summary |
... sorry, no english summary of this review ...
5 points
Don't forget to mention the DURP in your order !