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Arena

"The Visitor"

DURP - eZine from the progressive ocean


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Info

Arena
"The Visitor"
1998, Verglas/SPV

Rezension

Eins muß man Arena lassen: Sie machen Nägel mit Köpfen. Als ich mich im Rahmen der „Pride“-Tour nach den kommenden Releases erkundigte, nannte man die „The Cry“ - EP, ein eventuelles Live-Album, und ein Konzeptalbum, aber ein richtiges - kein Wischi-Waschi. Und all das ist ja mittlerweile auch tatsächlich so geschehen - wobei das neue Studioalbum sicherlich den anspruchvollsten Part ausmachte. Um es vorwegzunehmen, die Mannen um Mick Poiner werden auch was die musikalische Qualität betrifft den selbstgesteckten hohen Ansprüchen voll gerecht. Das Abwerfen der „Marillion-Erblast“, das sich bereits auf „Pride“ anndeutete, hat sich nun endgültig vollzogen - die Band hat ihre eigene Identität gefunden, und glücklicherweise eine, die sie ganz vorne in der Szene mitmischen läßt. Auf „The Visitor“ waren neben dem Gespann Pointer/Nolan auch Gitarrist John Mitchell und Bassist John Jowitt am Songwriting beteiligt, gerade Clive Nolan agiert für meine Begriffe außergewöhnlich „mannschaftsdienlich“ und läßt was die Soli betrifft häufig der Gitarre den Vortritt. Musikalisch bietet das Album alles, was man von einem Konzeptalbum erwartet: Einzelne Songs gehen ineinander über oder werden durch Soundeffekte miteinander verknüpft, bestimmte Parts werden wiederholt aufgegriffen, wobei Arena es schaffen, was Aragon mit „The Mouse“ nicht gelang: Die Songs können jederzeit einzeln bestehen. Interessant auch, daß man diesmal auf Songs um die zehn Minuten-Marke und länger verzichtet. Ebenso umschifft man die Gefahr, das Album zu einer reinen Materialschlacht ausarten zu lassen, überflüssiger Bombast bleibt zugunsten überschaubarer Songstrukturen außen vor. Ich halte das Album allerdings nicht für absichtlich auf Kommerz getrimmt, dann hätte man sicher nicht ein die Form des Konzeptalbum gewählt. Wie schon erwähnt sind Marillion-Anleihen praktisch nicht mehr vorhanden, dafür klingt allerdings die Gitarre stellenweise stark Pink Floyd - verdächtig (man nehme nur das instrumentale „Serenity“. Und wo wir schon mal am nölen sind, gelegentlich kopiert man auch sich selbst, so warte ich bei „In The Blink Of An Eye“ jedesmal darauf, daß man beginnt „Medusa“ zu spielen. Nun ist aber genug meckert, „The Visitor“ ist genau da geniale Album geworden, auf das die Progwelt gewartet hat. Würde mich jemand vor die Wahl stellen, du mußt jetzt einen Lieblinssong von dem Album angeben, oder du darfst die CD nie wieder hören, ich würde mich vermutlich für „Tears In The Rain“ entscheiden, wenn auch mit einem schlechten Gewissen den anderen Songs gegenüber. Wer mir nicht glaubt, der kann auf Robin Stierkats Homepage gerne eine weitere Meinung einholen, dort gibt es auch fast das gesamte Cover-Artwork zu bewundern, das übrigens von Hugh Syme beigesteuert wurde, der schon für Rush und Megadeath gearbeitet hat und auch hier ein kleines Meisterwerk abliefert. Wer mehr über das inhaltliche Konzept hinter dem Konzeptalbum möchte, den muß ich vorerst an dieser Stelle noch vertrösten. Wenn alles gut geht, wird es zur VÖ am 20.04.98 auf dieser Seite ein Arena-Interview geben.

 
Fazit

Wertung: 9
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

   
Summary

... sorry, no english summary of this review ... 9 points
Don't forget to mention the DURP in your order !


© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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