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CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Allying Cry![]() |
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Kurzinfo |
Allying Cry
"Sunchild"
1998, Maple Leaf/AIR
Matthias Schäuble - vocals, add. guitars, keyboards
Frank Sponagel - guitar
Uli Daum - bass
Roger Münzenmayer - drums
Vorab... |
Nach ihrem Debut "Tracks" (1995) bringen die Mannheimer Allying Cry nun ihr zweites Album ans Gehör. Zu Beginn konnte ich mit dieser Scheibe erst mal nichts anfangen ... aber dann ... aber dann |
Die Songs |
Das Album |
When she flies bietet schrammelnden Alternative/Retro-Rock im 7/4-Takt. Psychedelisch, rockig, wah-wah, melodiös. Erinnert mich ein wenig an Mayfair, wobei deren Klasse (und Abgespactheit) nicht ganz erreicht wird.
Spring king zeigt, aus welchem guten Holz dieses Album geschnitzt ist. Ein Song, denn man schon fast in die Mitte zwischen Retrorock der Marke Nuno (und etwas Live) und der Hmynenhaftigkeit von Kings X stecken könnte. Was sind dagegen doch die Blödel von Oasis für Pflaumis (sorry, ich bin nun wirklich tolerant ... falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlen sollte: Pflaumis, Pflaumis, Pflauuuuumiees !!) ;-). Wow !
Love mach 2 groovt wie ein ZZ-Top-Song mit Ted Nugent-Streuseln drin, ist aber weitem abwechslungsreicher und einfallsreicher. Der rockig-groovende Rhythmus zieht sich so ziemlich durch den gesamten Song. Kultig !
Haben wir gerade Oasis verpflaumt, so machen wir das mit dem Titelsong Sunchild doch gleich noch mit Bon Jovi's Dead or alive. Dieser Track verbreitet exakt dasselbe Feeling, nur klingt das nach einem bis oben hin verrauchten Rockschuppen und nicht etwa nach einem im staubigen Wüstenwind flatterndem Brusthaartoupet.
Experience geht dann wieder in die Richtung der ersten beiden Tracks. Klingt wie eine progressive Mischung aus Pulp und REM. Auch dieser Track überzeugt.
Während My rage weht heavyrockiger Drive. Dem Rhythmus fehlt hier und da ein Schlag und genau das macht diesen Song interessant. Das nachdenklich behäbig dahinwabernde (und dabei immer stimmungsvolle sowie gute) Sometimes zeigt die Klasse dieser Combo. Ein warmer, wunderbar herunterziehend melancholischer Song.
In einem Berliner Hotelzimmer entstand der Song Heart of grey (logischerweise unplugged). Eher eine Ballade, jedoch niemals kitschig, sondern über die gesamte Zeit melodisch, interessant und rauh dank der Vocals. Das wäre doch mal was für ne wirklich brauchbare MTV-Session, oder ?
Til the break of day ist leicht countrymäß angehaucht, naja, besser triffts wohl der Ausdruck "Route 66-Feeling". Irgendwie hätte der Track gut in den Soundtrack zu "From dusk til dawn" gepasst.
YES ... ROOOCK ! Roller coaster stampft so richtig böse daher und fegt doch glatt die mittlerweile stark erblassten H-Blockx weg wie alten Staub. Eine Nummer, wie man sie sich für eine massenweise mithüpfende Menge (wie z.B. auf dem Bizarre Festival) nur wünschen kann. Zudem ist der Song auch heavy genug, um Faith no More Fans und sogar uns Metal Heads zu begeistern.
Jetzt wo das akkustikgitarre-gestützte tragende Mystery läuft, merke ich, daß dieses Album nicht nur rundum überzeugt, sondern auch daß die Songs absolut geschickt platziert wurden, denn diese Scheibe enthält schließlich 60 Minuten Musik, die ich mir bestimmt nicht angehört hätte, wenn ich's nicht kritisieren würde.
Uups ... House on fire ? House on fire ! Ja sakramosch. Die Scheibe steckt voller Überraschungen. Die Nummer lebt vom preschenden Synthi-Brazzel-Rhythmus und dürfte auch Progrocker überzeugen können. Den Flair dieses Songs trifft folgende Beschreibung wohl am besten "Billy Idol meets Saga and psychedelic rock". Abgedreht auch die Orgeleinwürfe. KULT !
I am the walrus balanciert geschickt zwischen 70er Flair (Black Betty) und modernem psychedelischen Spacerock der Marke Mayfair.
Country bitch ist dann noch mal ne rotzige Rocknummer a'la Ugly Kid Joe zum Ausklang.
Fazit |
7 Punkte Wow. Hätte nach dem ersten Passivhören nie gedacht, daß mich dieses Album so begeistern kann. Für geradlinige Metalfreaks ist dieses Album sicher ein Fehlgriff, wer jedoch mit allen im Review erwähnten Stilen und Bands auch nur entfernt was anfangen kann, der sollte sich dieses facettenreiche Rockalbum nicht entgehen lassen. Sicher ein Highlight der 90er, was moderne Rockmusik mit 70er-Bezug aus Deutschland anbelangt. Die CD gibt's für 30 DM bei: Matthias Schäuble Hölderlinstraße 1 68723 Schwetzingen Germany Telefon: ++49 - (0)6202 / 17513 Mehr Info gibts auf der Homepage der Band (siehe DURP Links). |
english summary |
7 points This is the second release of the german band Allying Cry. A quite surprising one for me as it offers a great variety of modern rock songs with dedication to the roots of the 70ies. You can find psychedelic wah-wah-songs, retrorock, hymns, bluesy rock songs on it as well as alternative and pure rock. Imagine mixing up the following bands or songs: Nuno, Oasis, Pulp, Billy Idol, Ted Nugent, a bit of King's X, ZZ TOP, Bon Jovi's song Dead or alive, Faith no More, Ugly Kid Joe, a slight touch of prog, some psychedelic influence from the 70ies, great grooves and as result you will get a first class modern rock album. Metal fans won't like it but if you like any of the bands I mentioned then try to introduce yourself to the music of Allying Cry ! This album is worth it ! The CD can be ordered at (price: 30 german marks) : Matthias Schäuble Hölderlinstraße 1 68723 Schwetzingen Germany Telefon: ++49 - (0)6202 / 17513 For more information visit the homepage of the band (in the section DURP Links). |
© 09/1998 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |