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Ad Infintum

"Ad Infinitum"

DURP - eZine from the progressive ocean


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Info

Ad Infintum
"Ad Infinitum"
1998, Kinesis

Rezension

Immer schön auf dem Teppich bleiben. Ein Cover von Roger Dean (wenn auch nicht sein bestes) ist zwar ein wunderschönes Tüpfelchen aufs I, aber eben nur das Tüpfelchen. So ganz unwichtig ist die Musik ja nun auch nicht, und was uns da geboten wird, ist unterm Strich schließlich oft doch nicht mehr, als die übliche (wenn auch beliebte) Mixtur aus den diversen Seventies-Zitaten. Ich widerspreche an dieser Stelle mal völlig ketzerisch dem Herren über Deutschlands größtes Prog-Magazin mit angeschlossenem Mailorderdepartment (oder ist es anders rum?). Aber daß hier der oft beschworene Spagat zwischen den Roots in den Siebzigern und dem Geist der Neunziger gelingt, halte ich dann doch für arg übertrieben. Trivial gesagt: Nur zu oft erinnern die vertrackten Passagen an Yes und Konsorten, viel häufiger noch die ruhigen überdeutlich an Genesis (die frühen, versteht sich). Hätte man das Album auf dem Niveau des Openers (und Titelsongs) oder auch des zweiten Songs “Immortality” – bei dem man geschickt mainstream-poppige und progressive Elemente vereint – durchgezogen, wäre man unterm Strich vielleicht besser gefahren. Aber gerade bei den Songs im Zehn-Minuten-Bereich orientiert man sich doch zu heftig an den Vorbildern. Wobei man das der Band eigentlich nicht vorwerfen darf, denn genau das hatte man vor. Kann man doch im Booklet lesen, daß es die Absicht von Ad Infinitum war, ein Album im Stil des progressive Rocks aus den frühen Siebzigern zu schaffen. Und zwar eines das durch komplexe Songs, eingängige Melodien und interessante Arrangements geprägt ist. Da kann ich nur sagen, Ziel hundertprozentig erfüllt, nur ob es ein so erstrebenswertes war, bleibt zu diskutieren. Absolut mit Hrn. Bäcker einer Meinung bin ich, wenn es um den Gesang geht, der irgendwo zwischen Iluvatar und Crucible angesiedelt ist. So, nachdem das nun vom Tisch ist, soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Scheibe von vorn bis hinten sauber durchläuft, Songwriting und handwerkliches Können lassen also nichts zu wünschen übrig, immer unter dem Gesichtspunkt, daß man halt vom Idealzustand der eigenen musikalischen Identität noch meilenweit entfernt ist. Meckerköppe könnten jetzt sagen, daß ich ja eigentlich genau das gleiche auch zu “Like Wendy” gesagt habe, diese aber immerhin in meine “Hall Of Fame” aufgenommen wurden. Sagen wir mal so, deren Scheibe lief eben nicht nur sauber durch, sondern rein.

 
Fazit

Wertung: 5
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

   
Summary

... sorry, no english summary of this review ... 5 points
Don't forget to mention the DURP in your order !


© 11/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
https://durp.cf2.de/