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Kurzinfo |
Waltari
"Space Avenue"
1997, EMI
Kärtsy Hatakka - leavocals, keyboards, bass
Jariot Lehtinen - guitars, vocals
Roope Latvala - guitars, four words
Janne Parviainen - drums and wires
Vorab... |
Was lese ich da in der Anzeige ? Die modernsten Waltari, die es je gab ? Waltari im Space- und Tekknooutfit ? "Hm", denke ich, "hören wir mal rein." Eine Symbiose aus Heavy Metal und Dancerhythmen ? Taugt das ? ...und wie..und zwar auf geballten 69:20 min.. naja eigentlich sinds knapp 55:00 (siehe Track 12). |
Die Songs im Einzelnen |
1. External (4:57) :
Hoppala. Die ersten 10 Sekunden der CD erschrecken mich fast zu Tode ? Gnadenloses Bass-Drum Gestampfe, wie es in
der Hinterhofdisco "Zum Zappelhannes" nicht übler sein kann... War die ganze Aktion ein Fehlkauf ?
Hey..eine E-Gitarre und ab gehts. Ein furioser Auftakt, der zeigt, wo's auf diesem Album lang geht. Der tekknomäßige
Rhythmus stampft durchs ganze Lied weiter, wirkt jedoch dank echten Drums und deren Unterstützung alles andere
als nach Plastik. Was anfangs nach "uffz uffz" klang, entpuppt sich als satte Metaldancehymne.
2. Far away (4:52) : War der Beat zuvor noch eher dem Tekkno entsprungen, fetzt auf diesem Track Drum'n'Bass-Beat. Unterstützt von einer einfachen, aber genialen Keyboardmelodie im Refrain und den schraddelnen Guitars hat dieser Song trotz seiner Härte wohl am ehesten das utopische Potential, einem mal in einer guten Disco zu begegnen, zumal er auch äußerst dancetauglich ist... (jawollja, auch für notorische Headbanger :-))
3. Wolves on the street (4:26) : Rhythmustechnisch auch eher aus der Drum'n'Bass-Sektion. Sprechgesang mit verzerrter Stimme und gedämpften Drums und dazwischen ein äußerst satter und griffiger Refrain, bei dem ich jedesmal denke, Ozzy Osbourne wäre am Mikro gestanden... Wie in den meisten Songs wird auch hier dezent und effektvoll von Synthiegeräuschen Gebrauch gemacht...
4. Progression (4:03) : Und weiter stampft die finnische Maschinerie. Der Song enthält wirklich alles, Melodie, den spacigen Charakter, knallharte Metaleinlagen und Rhythmen von Tekkno bis Heavyrock.
5. Blind Zone (4:16) : Schon erstaunlich, wie gut ein Drum'n Bass-Rhythmus mit einem echten Schlagwerk wirkt. Einer der befremdlichsten Songs auf dem Album, da die Gesangsmelodie sehr ....hmm...kindisch hingeäfft klingt...sorry, aber das trifft es am ehesten. Man muß sich jedoch nur warmhören, bis der Song seine Ohrwurmqualitäten entpuppt. Auch hier ein absolut greifbarer Refrain.
6. Purify yourself (5:21) (feat. Apocalyptica) :
Was nun ? Eine Orchesterprobe ? Guitars und Drums setzen ein und hämmern eine orientalisch anmutende Melodie. Der ganze Song hat irgendwie
etwas karawanenhaftes. (jetzt dreht er durch, wa ?)
Ich wiederhole mich auch diesmal: Genialer Refrain: hart, melodisch, schnell und dennoch schleppend.
Ein Highlight dieses Songs: die Cello-Unterstützung des Refrain und der von akribisch spannungsbeschwörenden Streichern gebildete Ausklang.
7. Starts (4:26) : Für mich der Kultsong des Albums. Eher ein Heavysong der schnelleren Sorte, jedoch fehlt auch ihm nicht der für "Space Avenue" typische Touch dank Rhythmus und flitzigen Keyboardarrangements und ein Refrain, der einfach Spaß macht.
8. Prime Time (3:57) : Der auf Anhieb eingängigste Song des Albums. Stoische elegische Keyboardruhe zum Auftakt, elektrisierender Weltraumheavy im Anschluß. Der Song baut sich langsam bis zum furiosen Speedmetalmittelteil auf, der zweifelsohne den schnellsten und gnadenlosesten Abschnitt des Albums bildet, der jedoch butterweich im melodiösen und jetzt ungewöhnlich majestätisch schleppend wirkenden Refrain endet.
9. Main Stream (4:01) : Der - über die gesamte Länge betrachtet - härteste Song von "Space Avenue". Ein echtes Brett ! Besitzt bei weitem nicht die Klasse der anderen Songs.
10. Look out tonite (5:56) (feat. Apocalyptica): Ein ebenfalls im Refrain orientalisch wirkender Song, mit blechern bretterndem Drum'n'Bass-Rhythmus, der durch Guitars und Keyboards ordentlich saftig ergänzt wird. Auch hier wieder Cellos, die den Song ab der Mitte unterstützen und harmonisch tragend ausklingen lassen.
11. Walkin' in the neon (4:07) (feat. Anita Davis): Der vorletzte Track des Albums ist wieder ein richtiger Discostampfer mit einer ordentlicher Portion Heavy und folkloristisch angehauchten finnischen Geigen. Auf dem Track auch von der Partie: Magic Affair's Anita Davis.
12. Mad Luxury (5:53) : Einer der schönsten Songs von "Space Avenue". Tief hämmerndes Klavier im leichten Rhthmus mit sanften E-Gitarren im Hintergrund. Bass, Klavier und Drums dominieren hämmernd den Song, der sich auf den brachialen Refrain zuspitzt. Der Song und somit das Album verhallt schließlich in einer knapp 14 minütigen Klangszenerie aus Wildnis und befremdlicher Technik....
Fazit |
8 Punkte: Was Waltari hier abgeliefert haben, ist wieder einmal feinste finnische Küche mit wahnsinnig vielen Zutaten, die sich zu einem wahrlichen Festmenü arrangieren. Selten hat ein Album so eine stimmige Gesamtatmosphäre wie "Space Avenue", das treffender nicht hätte betitelt werden können. Wer schon öfters mal mitten in der Nacht schweißgebadet mit den Worten "Was ist Heavy 3000 ?" neben seiner Stratocaster aufwachte, hat mit "Space Avenue" die Lösung gefunden. "Space Avenue" ist in dem Sinne ein Klassiker, als daß es als das Vorreiteralbum für die gelunge Verquickung von HeavyMetal und Tekkno/Drum'n'Bass ein weiterer Meilenstein des Heavy Metal werden könnte...knapp 10 Jahre nach dem letzen und der steht in Seattle, wurde gesetzt von Queensryche und trägt die Inschrift: "Operation: Mindcrime". Mehr über Waltari ? Na dann ab nach http://www.scene.sci.fi/waltari/ ! |
english summary |
#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 ! |
© 06/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |