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Kurzinfo |
Tiamat (& friends)
"A deeper kind of slumber"
1997, Century Media Records
Johan Edlund - Vocals, Guitar, Keyboards, Theremin
Thomas Petersson - Electric and acoustic guitars
Andreas Iwers - Bass
Lars Sköld - Drums
Vorab... |
Welcome back once again to dark skandinavia ! Ok, ich wußte durch diverse Vorankündigungen, daß mich mit "A deeper kind of slumber" ein weiterer Schritt weg vom Metal erwartetete. Ich rechnete jedoch eher mit einem Synthesizer- und Klangexperiment als Fortführung der Entwicklung, die sich vermeintlich auf "Wildhoney" ankündigte. Tja, wie sooft in letzter Zeit sehen wir uns durch nordische Geister verwirrt, verblüfft und wieder einmal in den Bann gezogen...diesmal für 60:05 min. |
Die Songs |
1. Cold seed (3:51)
2. Teonanacati (4:18)
3. Trillion zillion centipedes (1:29)
4. The desolate one (3:44)
5. Atlantis as a lover (5:28)
6. Alteration X (5:09)
7. Four leary biscuits (4:03)
8. Only in my tears it lasts (4:48)
9. The whores of babylon (3:52)
10. Kite (2:03)
11. Phantasma de luxe (4:58)
12. Mount Marylin (10:33)
13. A deeper kind of slumber (5:47)
Das Album |
Gespannt lege ich die CD in den Player. Erstaunt und schon fast enttäuscht drücke ich
ein Lied nach dem anderen weiter. Wo ist die gurgelnde Stimme der Herrn Edlund ? Wo
der letzte Hauch Death-Metal aus "Wildhoney". Verwirrt wechsle ich erst mal die CD.
Einen Tag später: Der Neuanfang. Ok, keine vorbelastenden Erwartungen, lassen wir
die CD doch einfach mal laufen...
Die Klangküche brodelt. Spärische Klänge, melodiöse aber immer düstere oder heimelnd weiche E-Gitarren und dazu die reine tiefe klare Stimme Edlunds. Wow ! Der Opener "Cold seed" zeigt, wo es auf diesem Album langgeht: Ein wohlkonzipierter kompakter abwechlungsreicher von einem technikaufgeschlossenem Hexenmeister am Klangkessel aufgebrühter Trip ins Reich der Melancholie.
Nicht selten schwingen Gothic-Elemente aus dem Klangwulst von Moll-Guitar-Akkorden, dezenten und genialen Keyboardeinsätzen, hauchend bestimmender Stimme und tragenden Drums. Wenige (aber effektive) Samples, einmal sogar Trip-Hop-Anleihen in punkto Rhythmus, dann wieder heavy, mal orientalisch, mal klassisch mit Oboe, Sphärenklingen und Vogelzwitschern, dann wieder düster und hämmernd. So grotesk die Songs betitelt sind, so grotesk und einmalig ist dieses Album, dessen Gesamteindruck wahrlich an einen Tiefschlaf erinnert, bei dem trotz aller inneren Ruhe sämtliche Sinne hellwach und bestrebt sind, sich in alle Richtungen auszubreiten.
Wer den Sprung zu "Wildhoney" vollziehen konnte, wird den Sprung zu "A deeper kind of slumber" lieben, wird er doch mit einem opulentem Gesamtkunstwerk a'la "Wildhoney" belohnt - allerdings mit einer etwas anderen Instrumentierung und Klangfärbung. Übriggebliebene blutrünstige Wikinger mit Tiamat-Gravuren in ihren Schwertern werden entweder desertieren oder mit gesenktem Haupt in die Nebel der düsteren Ebene des "tiefen Schlummers" eintauchen müssen, wo sie -wenn auch nach einigen Orientierungsschlachten- sicherlich ihr Heil finden werden.
Fazit |
9 Punkte: Eine Brise "Sisters of Mercy", eine Brise Melancholie, eine Brise "Wildhoney", bunte Einflüsse und ein perfider Satan in der Klangküche. Das ganze in einer ruhigen Stunde zu Gemüte führen und tief..nein, tiefer einschlummern ! Schlaflose finden z.B. unter http://www.lut.fi/~moro/tiamat/ mehr über Tiamat. |
english summary |
#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 ! |
© 08/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |