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Kurzinfo |
Spock's Beard
"Beware of darkness"
1997
Neal Morse - lead vocals, piano, synths, acoustic guitar, bouzuki and bring electric guitar parts
Alan Morse - really fun electric guitars (the actually good ones), cello, vocals, and roddy mcdowell impression
Dave Meros - fuzz bass, wah bass, fretless bass
Ryo Okumoto - hammond organ and mellotron
Nick D'Virgilio - Drums, Percussion, all good sounding high notes (vocal) and coffee cup (we couldn't find a woodblock ... really...we couldn't)
Vorab... |
Nachdem das Debutalbum "The light" ja allerorts granatenmäßig einschlug (auch bei mir), war ich gespannt auf den heiß erwarteten Nachfolger. |
Die Songs im Einzelnen |
1. Beware of darkness (5:41)
2. Thoughts (7:10)
3. The doorway(11:27)
4. Chatauqua (2:49)
5. Walking on the wind (9:06)
6. Waste away (5:26)
7. Time has come (16:33)
Total time: 58:12
Das Album |
Der Opener "Beware of darkness" läßt noch ein wenig an "The light" denken. Ein irgendwie sanfter und zugleich doch rockiger Track, wohl auch dank der Mittelpassage mit einem wahrlich freakigen Hammond/Guitar-Solo. Ähnlich wie auf "The light" wird auch hier (wie auch an einigen anderen Stellen dieses Albums) mit verzerrter Stimme (Megaphon-Effekt) gearbeitet.
Oha ! "Thoughts" beginnt mit einem recht abgedrehtem Soundspiel, daß sich jedoch nach einer halben Minute mit verblüffender Leichtigkeit der Leadmelodie unterordnet. Es folgt eine noch etwas abgedrehtere Überbrückung bevor dann der Refrain "Thoughts..." einsetzt. Die eigentlichen Textparts sind äußerst einfallsreich gesungen ... die Zeilen wechseln von links nach rechts, um sich dann in der Balance-Mitte zu vereinen. Links verzerrt, rechts distanzierter verzerrt und in der Mitte unverzerrt. Ein dank der ideenreichen Effekte und Wechselspiele schon fast Slapstick-mäßiger Progrock-Song, der auch Steicher nicht vermissen läßt. Wohl der abgedrehteste, zeitgleich aber auch der griffigste und interessanteste Song des Albums, der einfach Spaß macht.
Eine anheimelnd schöne Klavierpassage leitet "The doorway" ein und auch hier fügt sich diese Passage mühelos spielerisch in die dann einsetzenden Instrumente ein. Vor allem während dieses Tracks fällt auf, daß sich Neil Morse, was das Songwriting anbelangt, im Vergleich zu "The light" erheblich gesteigert hat. Der Stil ist eigenständiger geworden (auf "The light" sah man sich ja immer wieder ab und wann ein einige Bands erinnert .. aber niemals negativ) und auch die langen Songs erscheinen diesmal wirklich als kompakte Einheit, während man auf "The light" so manchen langen Track mühelos in 2 oder 3 Songs zerlegen könnte, denn die Teile wirkten doch eher etwas aneinandergestückelt, was mich eigentlich nie gestört hat, mir jedoch jetzt nur im direkten Vergleich der beiden Alben auffiel. Zurück zu "The doorway". Der Song ist beim ersten Hördurchlauf sicherlich der eingängigste Song, wird jedoch auch nach mehrmaligen Durchläufen nicht langweilig. Dynamisch, rockig, balladesk, hammond-getragen, mit den Beard-typischen Guitarsoli-Noises.
"Chatauqua" ist ein reines Acoustic-Guitar-Stück. Taktisch irgendwie genau richtig platziert sorgt es für (eigentlich gar nicht nötige) Abwechslung. Ein schönes, aber vor allem nicht gerade einfach strukturiertes Intermezzo, daß sich prima in die es umgebenden Songs einfügt, denn das anschließende
"Walking on the wind" prescht vor allem im Anfangsteil wirklich genial und abwechslungsreich daher. Vor allem dieser Song wird von den Bassparts extremst mitbestimmt. Generell fällt auf, daß bei Spock's Beard vor allem Bass und Drums eine dermaßen brilliante Arbeit leisten, ohne sich rampenlichtgeil in den Vordergrund zu drängen ... man sollte sich nur einfach mal immer wieder mal beim Anhören auf eines dieser Instrumente konzentrieren. Ebenfalls ein Klasse Prog-Rock-Track über kompakte und stimmige 9 Minuten.
"Waste away" ist verblüffend straight und melodisch und entbehrt nicht eines gewissen Hooters-Feelings, durchsetzt von Breaks und den charakteristischen Beard-Intermezzi.
Der letzte Track "Time has come" führt einem wieder mal vor Augen, wie schnell doch 16 Minuten Musik vorbeigehen können. Ein jazzig-abgespacter Auftakt geht in einen rockigen Anlauf über, eine Klavierpassage, dieses Wechselspiel setzt sich noch einige Male fort, bevor der sanfte nachdenkliche, wabernde aber auch treibende Mainpart einsetzt, immer wieder durchsetzt von Breaks, Brettern und greifenden Melodiepassagen.
Fazit |
8 Punkte : Man hat für das zweite Album nicht viele Möglichkeiten, wenn man ein solches Debutalbum wie "The Light" hinlegt. Das sicherste (und auch mutloseste) ist folgendes verfahren: man kopiert ideenlos den Stil des Debuts, um den hohen Level halten zu können und setzt ein ähnliches Album hinterher, überzeugt damit einen Teil der Fans erneut, verärgert den anderen Teil aber mit einem "0815-Nachfolger". "Beware of darkness" wartet mit einem komplett anderem Flair und Feeling auf als "The light". Nur noch streckenweise fühlt man sich an das Debutalbum erinnert, der Schritt ging aber jedenfalls mutig nach vorne. Ein ehrlicher Schritt, der für mich eine Steigerung im Vergleich zu "The light" darstellt, deswegen gibts auch einen Punkt mehr für dieses Album einer Band, die sich jeder Prog-Rocker mal zu Gemüte führen sollte. |
english summary |
#NUMBER# points the missing english summaries will be inserted until end the middle of october 1998 ! |
© 12/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |