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Sammelsurium

"Palam"

DURP - eZine from the progressive ocean


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Info

Sammelsurium
"Palam"
1997, Roundabout Music

Rezension

Man mag's kaum glauben, aber die Wurzeln dieser Band aus Lahr reichen bis in das Jahr 1972 zurück. Nach einer zwischenzeitlichen Trennung 1986 fand man sich zehn Jahre später wieder zusammen und produzierte 1997 das vorliegenden Album. (Keine Ahnung, warum es erst jetzt bei mir gelandet ist.) Sammelsurium sind eine der Bands, die man zwar primär durchaus in die Prog-Szene einordnen kann, wenn diesen Musikern aber eines fremd ist, dann sind das musikalische Grenzen. So kann man den Namen der Band durchaus als Bezug auf die große stilistische Vielfalt sehen. Diese zu beschreiben ist nun wieder nicht so trivial. (Mensch Leute, warum klingt ihr nicht einfach wie Genesis, King Crimson oder Dream Theater, müßt ihr es mir so schwer machen?) Prog ist erstmal O.K., Folkelemente sind genauso vorhanden wie Psychedelic und Jazz.. Das alles wird so gekonnt zu einem Sammelsurium verrührt, daß von Stilbrüchen nie die Rede sein kann. Plötzlich ertappt sich der Hörer dabei, zu jazzigen Tönen zu wippen, wo doch eben noch sphärische Keyboards oder psychedelische Gitarren zu hören waren. Man nehme nur den ersten Song "Gnom" (mit knapp sechs Minuten übrigens der kürzeste Song auf dem Album). Basierend auf Motiven aus "Der Herr der Ringe" beginnt das Stück mit Folk-Klängen, wird dann zu einem typischen Prog-Song und wartet im Mittelteil mit einem gejazzten Keyboardpart auf. Dabei wirken die Songs nie überkonstruiert, wie am Reißbrett entstanden, ganz im Gegenteil, immer wieder spürt man Spontanität und das Feeling einer Jamsession. Da hat man auch keine Skrupel, in einen fünzehnminütigen Track, der ja eigentlich instrumental sein sollte, auch mal eine Rap-Einlage zu integrieren, in der ein wenig Bandgeschichte vermittelt wird. Alle Musiker agieren auf hohem technischen Niveau, und mit Sängerin Vio hat man außerdem das Glück, nicht irgendein Engelsstimmchen dabei zu haben, sondern eine echte Vollblutkünstlerin, die sich besonders in jazzig-improvisierten Gefilden wohl zu fühlen scheint. 72 Minuten Musik, an denen sich Weicheier und Hartwurstfanatiker wahrscheinlich den Magen verderben werden, aber was stört mich fremdes Elend? Kontakt: Gerd Friedrich, Am Sternenkeller 13, D-77933 LAHR, Tel: 07821/32213, e-mail: friedrich-lahr@t-online.de

 
Fazit

Wertung: 7
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

   
Summary

... sorry, no english summary of this review ... 7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !


© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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