![]() |
CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik
Loreena McKennitt
|
goto ![]() |
Kurzinfo |
Vorab... |
Nach mehr als 4 Jahren Wartezeit seit dem genialen 'The mask and mirror' erwartete ich einen neuen Meilenstein der ehemaligen Opernsängerin aus Kanada. |
Die Songs im Einzelnen |
Der erste Titel Prologue (4:22) hätte genausogut auf dem
Vorgänger veröffentlicht werden können. Instrumentierung,
Rhythmus und Songstruktur des Instrumentalstücks gleichen vielen Songs
von `The mask and mirror`. Bei solchen Stücken erwacht das Fernweh.
The mummers´ dance (6:07) ist da nicht viel anders, aber bei der Masse Instrumenten und Effekten, die da eingesetzt wird, wirkt es schon sehr ausgereift. Hier ein Geigeneinsatz, dort ein Oboen-Teil, nur die Stimme schwebt über allen (sowohl in der Höhe als auch in der Lautstärke). Leider wird diese aber nicht sehr kraftvoll eingesetzt. Wenn ich frühere L.M.-Stücke zum Vergleich nehme, kommt es mir fast so vor, als würde Loreena nur flüstern. Gleiches fällt mir auch sofort beim nächsten Stück Skellig (6:07) ein. Diesmal ist der Hintergrund etwas spärlicher, hauptsächlich eine Akkustikgitarre. Der Name stammt übrigens von einer Inselgruppe in der Irischen See. Das folgende Instrumentalstück Marco Polo (5:15) führt uns musikalisch wieder zurück zur vorigen CD, in Richtung arabischer Klänge. Ich weiß nicht wie die Instrumente heißen, die diese typischen Klänge hervorzauberern, die auch einen kleinen indischen Touch haben, aber sie werden sehr effektvoll eingesetzt :-). The Highwayman (10:19), die Vertonung eines Gedichts von Alfred Noyes, musikalisch zwischen ´The two trees´ und ´The Lady of Sharlott (wegen der Geschichte und der Länge)´, ist gut gelungen, aber auch hier wünschte ich mir an geeigneter Stelle mehr Power in der Stimme. Anfangs ist die Geschichte interessant, aber nach einiger Zeit wird leider musikalisch keine großartige Spannung aufgebaut, obwohl die Story durchaus eine hätte, und es plätschert nur einigermaßen interessant dahin. Schon folgt wieder ein Instrumentalstück, La Serenissima (5:09). Diesmal weniger fernöstlich, aber vielleicht gerade deshalb für mich das langweiligste Stück der CD. Mit Night ride across the caucasus (8:30) kommen wir langsam zum Ende des Silberlings. Auch diesem Stück kann ich wenig abgewinnen, die Gesangslinie ist nicht sehr abwechslungsreich. Im Mittelteil wird sie kurzfristig einmal etwas lauter, aber viiiiel zu spät :-/. Vielleicht liegt es daran, daß Zugreisen durch den Kaukasus doch ziemlich eintönig sind :-). Dante´s Prayer (7:11) ist mehr als ein versöhnlicher Abschluß dieser viel zu kurzen CD, zumal 3 der 8 Stücke instrumental sind. Sanfte männliche Choralgesänge leiten das Highlight der Scheibe ein, gefolgt von Klavier und Geige (ähnlich wie im letzten Stück der vorigen CD). Aber warum muß Loreena auch wieder wieder flüstern. Gerade hier würde ihre wunderbare und einzigartige Stimme hervorragend zur Geltung kommen. Es läßt sich wenigstens erahnen, was sie kann, aber fast hilflos muß ich vergeblich warten, daß so singt wie ich es mir bei diesem Lied wünsche. Es klingt wie ein Liebeslied an die Landschaft, die sie vermutlich vor Augen hatte als dieser Song entstand, und mein Fernweh erwacht. Viel zu schnell endet die Stück mit dem am Anfang schon gehörten Choralgesängen. |
Fazit |
Wenn ich einen Porsche kaufe, weiß ich, daß er schnell
ist. Ich kaufe ihn, um schnell zu fahren. Wenn ich eine Loreena McKennitt
CD kaufe, dann deshalb, weil ihr Markenzeichen, ihre Stimme, das Highlight
der CD ist. Das ist jedoch bei dieser CD nicht der Fall. Die Songs
sind interessant, doch das gewisse Etwas, das durch Loreenas einzigartige
Stimme in der Vergangenheit herüberkam, fehlt diesmal. Gute Platten
gibt es jede Menge, und solange sie nicht das zeigt, was ihre Stärke
ist, ist es für mich leider nur gehobenes Mittelmaß.
Wer die früheren L.M.-Veröffentlichungen nicht kennt, wird sicherlich begeistert sein, und auch ich muß zugeben, daß mich jede (so wie auch diese) ihrer CD´s zum Träumen veranlaßt und ich Fernweh nach beschriebenen Ländern im (sehr ausführlichen, viersprachigen) Booklet bekomme. Meine (zugegebenermaßen sehr hohen) Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt. |
english summary |
7 points If I am bying a Loreena McKennitt CD then it's because of her voice. Her voice is not so highlighter on this album like it has been in the past. Anyway, if you don't know her former releases then this album will capture you, because of it's multicultural influences (celtic, baltic, orthodox church music, oriental etc). This album makes me want to travel into foreign countries and makes drown in dreams. (I have to add that the booklet has a great artwork and gives you detailed introductions on her travels, that inspired her to the songs on this album). |