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CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Die Krupps![]() |
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Kurzinfo |
Die Krupps
"Paradise now"
1997, Rough trade records
Jürgen Engler - Vocals, Keyboards, Guitars, Talkbox
Lee Altus - Guitars
Chris Lietz - Programming, Samplers
Ralf Dörper - Keyboard
Rüdiger Esch - Bass Guitar
George Lewis - Drums
Vorab... |
Wer erinnert sich nicht an zahlreiche Filme in denen ein schweißgebadeter Schmied das heiße Eisen aus dem Feuer holt, auf einen monolothischen Amboß legt und mit harten aber präzisen Hammerschlägen auf das funkenstiebende Eisen eindrischt. Ersetzen wir den Hammer mit höllisch satten und griffigen E-Gitarren und den Amboß mit unserem Gehör (das sich hier anbietende Wortspiel ignoriere ich galant) so haben wir eine recht treffende Beschreibung von "Paradise Now" (Gesamtspielzeit 55:24 min). |
Die Songs |
1. Moving beyond (4:25)
2. The gods of void (4:26)
3. Paradise now (5:00)
4. Black beauty, white heat (5:04)
5. Reconstruction (4:28)
6. Behind (1:35)
7. Taste of taboo (5:35)
8. Rise up (3:39)
9. Fire (3:13)
10. Full circle (4:01)
11. Vortex (4:25)
12. 30 seconds (4:04)
13. (A new) Society treaty (5:27)
Das Album |
Die Krupps servieren mit "Paradise now" ein Industrial-Album der harten - aber technisch ansprechenden und aufgeschlossenen - Sorte. Bevor hier etwas ins falsche Licht rückt: Es wird kräftig gesampelt, mit Geräuschen gespielt, es zischt, es hallt, es dümpelt, es hämmert, er zerrt und knistert was das Zeug hält, wird aber nie zu dominant oder lästig. Im Vordergrund stehen nach wie vor - vor druckvollen E-Gitarren berstende- Metalbeats. Jürgen Englert scheint sich knöpfchendrehend, reglerzerrend und modulierenderweise zig Nächte an Keyboards und Synthesizern um die Ohren geschlagen zu haben; das Album strotzt förmlich vor Hi-Tech und Sci-Fi.
Jetzt wäre es aber zu einfach, das gesamte Album so zu beschreiben. Der Gesamteindruck des Albums ist hart, hämmernd und vorpreschend, Instrial-Metal a'la Krupps eben. Trotz ähnlich durchgängiger Härte ist es phasenweise ein abwechslungsreiches Erlebnis, was insbesondere an den verwendeten Samples und Effekten liegt.
Den Vogel schießen Die Krupps mit der Coverversion von Arthur Brown's "Fire" ab. Taktisch geschickt vor dem letzten Drittel des Albums platziert. Spätestens an dieser Stelle hätte ich mir nämlich etwas Abwechslung und Erholung gewünscht, da von Track 5 bis 8 sich irgendwie etwas dröge Langeweile breitmachte, denn spätestens hier hat man die Bauweise des Albums und der Songs begriffen und zumindest für mich kam nichts überraschend anderes - mit Ausnahhme von "Taste of taboo". "Fire" ist wie ein kleiner Recreation-Room, erfrischender Rhytmus, eher beschwingt als hämmernd, eine wahrlich gelungene Neuinterpretation dieses Klassikers, den ich eigentlich schon satt hatte - dank diverser TV-Spots für einen lau aufgebrühten 100er Pack längst abgegriffener Classic-Rock-Hits.
Nach "Fire" setzt wieder die Krupps-Maschinerie ein, jedoch trägt sich das wieder etwas leichter, zumindest zwei Songs lang: dann verläßt mich endgültig die Kraft und Geduld.
Fazit |
6-7 Punkte: Es gibt auf diesem Album zwei, drei Songs, die ich nicht vermissen würde. Dem Rest der Songs kann man weder zu wenig Klasse, Qualität oder mangelnde Perfektion vorwerfen, nur im Dauerpack schleicht sich ein etwas fader Beigeschmack ein, einzeln für sich sind die Songs nämlich wirklich heavy-industrialischer Ohrenschmaus. Fast fühlt man sich versucht zu sagen: "Hämmerts zu lang, bist Du zu schwach", aber irgendwie ist es halt wie im richtigen Leben...wer zieht sich schon - so gut zwei, drei einzelne auch sein mögen - 13 Fishermen's auf einmal rein... WWW-Resources: |
english summary |
6-7 points Metal that sounds like a hammersmith in rage. Great industrial metal from Germany. Powerful riffs, strong sound and aggressive synthi-noises. 4 tracks in a row kick ass and let you rock ... the entire cd in one piece is too much for me. But: This album definetively has the power and the riffs that I missed on Krupp's "Tribute to metallica". |
© 08/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |