CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Fredrik Thorendal's Special Defects "Sol Niger Within" goto english summary

Wenn es um die ausgefallenste CD dieses Empires geht, dürfte "Sol Niger Within" kaum zu schlagen sein. Die erste Überraschung bietet sich dem Hörer bereits, nachdem er den so unschuldig aussehenden Silberling in den Player geschoben hat. Gerade mal ein Song wird angezeigt, der allerdings bringt es auf die stattliche Länge von dreiundvierzig Minuten. (Hurra, schreit der Progger, ganz aufgeregt vor Erwartung des ultimativen Longtracks!) Den soll auch er kriegen, sollte es sich bei ihm allerdings um einen Pendragon oder IQ - Fan mit eingeschränkter musikalischen Bandbreite handeln, dürfte er wohl nach drei Minuten bereits wieder die Stop-Taste gedrückt haben - falls er nicht vorher in Ohnmacht gefallen ist. Selbst dann sollte er noch mitbekommen haben, daß bei dieser CD endlich auch einmal die sonst so dämlich auf "Eins" stehende Index-Anzeige des CD-Players Arbeit bekommt. (Wer durchhält, kommt sogar bis zur "Neunundzwanzig"!) Was der Meshugga - Lead Gitarrist hier gemeinsam mit Gastmusikern aus der schwedischen Jazz-Szene auf die Beine gestellt hat und selbst als "eine Reise in die dunkle Welt einer psychotischen Seele" bezeichnet, ist wirklich ziemlich starker Tobak. Irgendwo zwischen Avantgarde und (progressive) Metal angesiedelt, kümmert man sich einen Dreck um konventionelle Songstrukturen und terrorisiert den Hörer mit abgehackten Heavy-Riffs, Gekreische, gegen das das Death-Metal-Grunzer wie Engelsstimmen wirkt, außer Kontrolle geratenen Kirchenorgeln und und und... Falls jemand mit Bands wie "Civil Defiance" etwas anfangen konnte, der sollte auch an dieser Scheibe seine helle Freude haben. Ich hatte sie übrigens auch.

Wertung: 7
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