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Kurzinfo |
Dimmu Borgir
"Enthrone darkness triumphant"
1997, Nuclear Blast
Shagrath - Vocals and Guitars
Stian Arrstad - Synthesizers and Piano
Erkekjetter Silenoz - Guitars
Nagash - Bass
Tjodalv - Drums and Percussion
Vorab... |
Zum Thema Skandinavien und den von dort stammenden Bands muß ich ja nichts mehr sagen... Daher direkt zu Dimmu Borgir. Vom Klang der Musik haben Dimmu Borgir wahrlich nichts mit meinem bisherigen Lieblingsskandinavier Edvard Grieg gemeinsam, wohl aber die schwere und unbändige Kraft in der Musik. Bevor ich auf dieses Album (mit einer Gesamtlänge von 56:54 min) näher eingehe, möchte ich vorab sagen, daß ich bislang kein Anhänger des Extrem-Metall in Form von Speed/ Death/ Black-Metal war, nicht etwa wegen Gesinnung und etwaiger Aussage, sondern wegen der Härte und Schnelligkeit der Musik. Es zeigte sich aber in den letzten Monaten bei mir eine Öffnung hin zu diesem bisherigen "Grenzbereich", der u.a. mit Amorphis, Tiamat und Waltari begann (dank demjenigen, der jetzt bescheid weiß,daß er gemeint ist). Das Monumentalwerk, das die Dunkelmänner von Dimmu Borgir mit diesem Album vorgelegt haben, hat mich, der episch angehauchten Klängen nie besonders abgeneigt war, voll in seinen Bann gezogen. Dimmu Borgir: Das ist in erster Linie eine geradezu geniale Symbiose aus wirklich harten Gitarrenklängen, höllengurgelnder Stimme, hämmernden Drums - jedoch nie durchgängig monoton im Rhythmus , immer durchsetzt von Breaks und melodischen Zwischenstücken und vor allem: untermalt mit epischen Keyboardarrangements, die die Musik auf erhebende Weise in der Schwebe halten. Eine Mischung, der man sich nur schwer entziehen kann, an die ich mich aber auch erst gewöhnen mußte... |
Die Songs im Einzelnen |
1. Mourning palace (5:13): Der Einstieg in das Album geschieht durch majestätisch grimmige Streicher (die kommen natürlich vom Keyboard), die sich durch das ganze Stück ziehen...ein abwechlungsreiches Stück. Der Mainpart des Stücks ist melodisch und untermalt von Keyboardklängen, die man am ehesten als Pizzicatto Strings (gezupfte Geigen) bezeichnen könnte, auch chorartige Klänge fehlen nicht im Hintergrund. (Das gilt für fast alle Songs..wird daher nicht mehr erwähnt.) Dieser Song zeigt auf brilliante Weise, was einem im Folgenden erwartet...und fesselt schon fast an das Album.
2. Spellbound (By the devil) (4:08): Einer der abwechslungsreichsten Songs des Albums. Highlights des Songs sind die Breaks mit Kirchenorgeluntermalung und ein glockenspielartig hinterlegtes melodisches Schlußinferno.
3. In deaths embrace (5:43): Auf dem Album der Song mit den wohl elegischsten Zwischenparts in Verhältnis zum Rest des Songs...
4. Relinquishment of spirit and flesh (5:33): Für mich kleiner Ausfall auf dem Album. Läßt den Hauch der Genialität des Großteils der Songs vermissen. Er wird nämlich so gut wie gar nicht von den Keyboards unterstützt... Das scheint der Punkt zu sein, wo mir nach wie vor die Welt des Black-Metal verschlossen bleibt... Jedoch beileibe kein schlechter Song.
5. The night masquerade (4:25): Düster, stark und wie nicht anders zu erwarten und obwohl einer der härtesten Songs des Albums: elegisch.
6. Tormentor of Christian souls (5:39):
Der Song bildet mit seinen zwei Vorgängern den Härtekern des Albums, der mir nicht so auf Anhieb zusagt
wie der Rest dieses Albums. Fungiert jedoch schon als Überleitung in den wieder melodiöseren Schlußteil
des Albums.
Bleibt anzumerken, daß die letzte Albumhälfte ohne diese "drei Bretter" in der Mitte wohl kaum so harmonisch
und edel klänge...
7. Entrance (4:48): Der auf Anhieb eingängigste Track, wird jedoch aufgrund seiner Tempiwechsel nicht langweilig - selbst nach mehrmaligem Hören.
8. Master of Disharmony (4:15): Ein letztes Brett..vor dem versöhnlichen Ausklang des Albums...
9. Prudence's fall (5:57): Knüpft zu Beginn - was die Härte anbetrifft - nahtlos an "Master of disharmony" an, mündet aber in eine äußerst harmonisch unterlegte Melodieführung..obwohl die Schnelligkeit des Songs erhalten bleibt... Zudem wieder eines der Stücke mit wahrhaft anmutenden Intermezzos (dank Piano und sphärischer Klänge).
10. A succubus in rapture (6:00): Könnte man fast als die "Ballade" des Albums bezeichnen... Er enthält so ziemlich alle Varianten des Albums und war der ursprüngliche Grund, daß ich auf Dimmu Borgir aufmerksam wurde. Für mich der zweitbeste Song des Albums, da ändert auch die etwas eigenwillige Ausblendung des Songs nichts dran...
11. Raabjorn speiler draugheimens skodde (5:02): Der aus meiner Sicht beste Track von "Enthrone darkness triumphant" ist dieser Bonus-Track. Schleppend, schwerfällig düster und durchsetzt von einer ohrwurmverdächtigen naja ihr wißt schon....ELEGIE.
Fazit |
9 Punkte BLack-Metal Fans werden sicherlich auch den von mir kritisierten Mittelpart des Albums wegstecken. Mir wäre "Enthrone darkness triumphant" ohne die Keyboardsbreaks bzw. -untermalungen mit Sicherheit nicht so ans Herz gewachsen und hätte vielleicht allenfalls die Note 5 wegen fahrlässiger Härte :-) von mir bekommen... Aber exakt in diesem Konflikt liegt wohl der Flair in diesem Ausnahmealbum. Da mir zumindest momentan die Songs "Relinquisment of spirit and flesh", "The Night Masquerade" und "Tormentor of christian souls" aufgrund ihrer Härte nicht so 100%ig zusagen wollen wie die restlichen Songs, gibt es "nur" 9 Punkte für ein Album, das es nun wirklich geschafft hat, auch den Black-Metal in meinen Plattenschrank Einzug halten zu lassen...mit RECHT ! |
english summary |
9 points Definitively my favourite black metal album. Bearable vocals, great sound and mystic keyboards ! Without those atmospheric keyboards I would have given this album 5 points. 3 songs are too heavy (too raw black metal) for me but what can I say: this album introduced black metal to my archive ! |
© 06/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de |