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Deep Purple

"Live at the Olympia ´96"

6 Punkte

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Kurzinfo
Deep Purple
"Live at the Olympia ´96"
1997
Ian Gillan - vocals
Jon Lord - organ
Ian Paice - drums
Roger Glover - bass
Steve Morse - guitars
Vorab...
Naja, die letzte D.P.-Studio-Veröffentlichung hat mir nicht so gefallen, aber als eingefleischter Fan was es klar, mir auch die aktuelle Live-Doppel-CD zuzulegen, und wurde nach anfänglicher Skepsis positiv überrascht.
 
Die Songs im Einzelnen
   
Das Album
 Ich war 1996 auf der Deep Purple Tour in München anwesend, während dieser (in Paris) die Aufnahme zur CD entstand. Damals war ich gar nicht begeistert, kann mich aber noch dunkel erinnern, daß die Setup-Liste großteils mit jener der CD übereinstimmt.
Doch schon Fireball kommt sehr druckvoll herüber und ich fühle mich in die 70er Jahre zurückversetzt. Und so geht es Schlag auf Schlag weiter. Ein kleiner Wermutstropfen ist natürlich die fehlende Länge - keine exzessiven Soli.
Auch die Songs der letzten Studio-CD, wie Ted the Machine oder Sometimes I feel like screaming kommen gut rüber. Ich sollte mir das Studio-Teil vielleicht nochmal anhören. Ein guten Eindruck macht Steve Morse (der Blackmore-Nachfolger) bei Cascades:... Während die letzten Blackmore-Soli bei Deep Purple eher Geräusch-Orgien waren (bei Rainbow hat sich das aber auch gebessert!), weiß Steve gute Blues-Harmonien vorzutragen. Die erste CD schließt mit The Purpendicular Waltz und veranlaßt mich sofort, auch die zweite CD einzulegen.

Mit Rosa´s Cantina kann ich zwar wenig anfangen, aber egal.
Ups..., Smoke on the water nicht als Zugabe, was ist das?
Früher wurde DAS Deep Purple Lied überhaupt ´zelebriert´, diesmal ist davon wenig zu hören. Der Teil zum Mitsingen fehlt, dafür ein längeres Keyboard-Solo, das nach einer Weile sang- und klanglos aufhört (das Solo UND das Lied!).
Der Rest ist wieder wie gewohnt, gegen Ende des Konzerts werden die bekannteren Stücke dargeboten, wobei ich das nicht negativ meine.
Nebenbei fällt mir auch positiv auf, daß die minutenlangen Zugabenrufe nicht in der Spieldauer eingerechnet sind, andere Bands kommen so nämlich auch regelmäßig auf Songs mit über 10 Minuten Länge. Hier ist es die wirkliche Spielzeit!

Statt Smoke on the water beendet Highway Star das Album. Leider fehlt aber auch hier der Block zum Mitsingen. Trotzdem ist die Stimmung in der Konzerthalle hervorragend.
Nach 122 Minuten Spielzeit ist der Live-Mitschnitt viel zu früh zu Ende, und ich bin schon gespannt auf die neue Studio-CD, die im Dezember 97 auf dem Markt kommen soll. Wenn die neuen Songs so gut und druckvoll rüberkommen wie auf dieser Live-Scheibe, kann es ein echte Meilenstein in der Sparte Hardrock werden.
 
Fazit
6 Punkte : Den alten Fans kann ich sie ohne große Vorbehalte ans Herz legen wegen der Nostalgie, den neueren (gibt es solche überhaupt) ebenfalls, weil viele alte Stücke hier erstmals live veröffentlicht werden, und diese einen (sehr kleinen) Eindruck des Schaffens dieser einzigartigen Hardrock-Band erhalten.

Monieren muß man natürlich das Fehlen einiger Stücke. Ich denke hier weniger an die alten Gassenhauer wie `Child in Time` oder `Strange kind of woman`. 
Nein - ich denke mehr an die Ära seit ihrer Wiedervereinigung im, Jahre 1984: Außer vom aktuellen Album ist hier nur ein Stück dabei. Daß Ian Gillan kein Stück von der *Slaves and Masters* CD vorzutragen gewillt ist, verstehe ich, aber was ist mit Stücken von *The battle rages on*, *House of blue light* oder weiterer Songs von *Perfect strangers*?
Wenn den Bandmitgliedern kein einziger Song darauf aufführungstauglich erscheint, könnte man (wenn man gemeinerweise nachdenken würde) auf die Idee kommen, daß diese CD´s nur veröffentlicht wurden, um Geld damit zu verdienen (und die Fans zu verarschen!). Ist das so???

Und etwas wehmütig muß ich noch anmerken, daß mir die Veröffentlichungen, auf der pro LP nur ein Stück drauf war, diese aber mit 20 Minuten Länge, wesentlich lieber waren.

Eine gute Stimmung und Spielfreude strahlt das Album jedoch ohne Zweifel aus.


english summary

6 points I am missing more tracks from "Perfect strangers" and of the time of the reunion (1984). "Old" DP-Fans can buy this album without any risk. If you are new to Deep Purple (of the 80ies/90ies) than get this album together with the live cd "The final concerts".


© 10/1997 Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de