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The Flowerkings

"Retropolis"

DURP - eZine from the progressive ocean


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Info

The Flowerkings
"Retropolis"
1996, Foxtrot Records

Rezension

Nur ein halbes Jahr nach „Back in the world of adventures“ liegt nun bereits das dritte Album der Flowerkings nach dem Comeback von Bandleader Roine Stolt in der ProgSzene 1994. Bei Stolt paaren sich Genialität mit Kreativität und herausgekommen sind wieder siebzig Minuten Prog vom Feinsten. Drei der elf Titel stammen diesmal von Tomas Bodin, der neben Stolt an den Tasteninstrumenten steht, doch machen diese Stücke nur fünf Minuten der gesamten Spielzeit aus, so daß es sich auch bei „Retropolis“ faktisch um ein Roine Stolt - Album handelt. Nachdem der Opener „Rhythm Of Live“ - größtenteils bestehend aus Ping-Pong-Klängen (die hatten wir glaub ich noch nicht, nach Gewitter, Hubschraubern, schreienden Babys in rauhen Mengen) - abrupt durch das Geräusch zerspringenden Glases (ein mißratener Schmetterball?) beendet folgt der elfminütige Titelsong. Das Instrumentalstück beginnt mit Keybords, die irgendwie nicht wie von dieser Welt klingen, bis nach etwa einer Minute das Hautptmotiv des Songs entwicklt wird. Wie oft bei Stolt klingt alles einen Tick angejazzt und wird dann im plötzlich im Mitteteil von ruhigen Keybordcollagen, die durch weitere Soundeffekte unterstützt werden, abgelöst. Das dauert etwa drei Minuten und dann wird zum Hauptmotiv zurückgekehrt, dies ein wenig variiert, um den Song dann mit reiner Akustikgitarre ausklingen zu lassen. Genial, aber das habe ich - glaube ich - schon irgendwo geschrieben. „Rhytm of the Sea“ ist der erste Titel, auf dem gesungen wird. Auch hier gibt es anfangs recht schräge Klänge, doch mit dem Einsetzen des Gesangs geht dann alles in eher balladeske Bahnen. „There is more to this World“ ist der zweite Titel des Albums, der es auf eine Länge von mehr als zehn Minuten bringt. Erinnern die ersten Takte ein wenig an gute alte Genesis-Zeiten, eifert man in den Vocalparts der zweiten Hälfte des Songs kräftige Jon Anderson nach. „Romancing the City“ geht wie schon das Ping-Pong-Spiel auf das Konto von Tomas Bodin und ist ein wunderschönes kleines Pianostück. „The Melting Pot“ ist ein knapp sechsminütiges Instrumentalstück und steht ganz im Zeichen des von Gastmusiker Ulf Wallander gespielten Sopransaxophons. „Silent Sorrow“ kommt recht leichtfüßig daher, und so wird dann auch im Instrumentalpart munter drauflos improvisiert und sogar ein Stück aus dem ersten Flower Kings Album zitiert. Bombastischer wird es dann wieder mit „The Judas Kiss“, eingeläutet von Kirchenglocken und Orgel. Hier hat Stolt dann ausgebiegig Gelegenheit, seine Fähigkeit als Gitarrist unter Beweis zu stellen. Genial, aber das habe ich - glaube ich - schon irgendwo geschrieben. Anschließend stellt uns Tomas Bodin dann „Retropolis by Night“ vor, das sich als Keyboardimprovisation entpuppt. „Flora Majora“ ist ein eher leichtbekömmliches (vorwiegend Midtempo-) Instrumental, und den Abschluß bildet das sehr gefühlvolle „The Road back home“, bei dem auch Ulf Wallanders Saxophon wieder zum Einsatz. Das Cover, das diesmal nicht von Stolt selbst stammt, zeigt dab Bild einer futuristischen Stadt mit der Statue des schon von den ersten beiden CD’s bekannten Flowerkings. „Retropolis“ ist das dritte weit überdurchschnittliche Album in drei Jahren. Zwar sind leicht konsumierbare Songs mit Hitqualitäten kaum noch zu finden, doch ist das nur die logische Konsequeunz einer von Roine Stolt gewollten musikalischen Entwicklung.

 
Fazit

Wertung: 9
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

   
Summary

... sorry, no english summary of this review ... 9 points
Don't forget to mention the DURP in your order !


© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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