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Taliesin

"When silence will be unbearable"

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Kurzinfo
Taliesin
"When silence will be unbearable"
1996 / WMMS
Jennifer Holzschneider - vocals
Matthias Hellmold - guitars
Michael Haarhaus - bass
Rüdiger Blank - Keyboards
Markus Hinzmann - drums
Vorab...
Fünf Deutsche machen sich auf, im Progressiv-Metal Zeichen zu setzen. Und wer das will, muß sich mit Dream Theater vergleichen lassen. Das sind die, die im Olymp schweben und über jede Kritik erhaben sind. 

Nun - sie sind nicht so vertrackt und kompliziert wie die Goetter im Olymp (spätestens hier hören DT-Fans zu lesen auf). 

 
Die Songs im Einzelnen
 Taliesin versuchen nämlich gar nicht erst, vergleichbar zu werden. Da ist zum einen die Saengerin Jennifer Holzschneider. Frauen haben ja meist eine andere Stimmlage, so auch hier. Nicht daß sie höher singen könnte, oder aggressiver - nein, einfach anders. Auch die Gitarre hat einen ganz anderen Klang, nur die Keyboards könnten, wenn man wollte, mit DT verglichen werden. Taliesin bauen eigene Klangbilder auf, nicht so heavy, wie es im Olymp vorherrscht, dafür aber gefälliger. Ideen sind da, genügend, um ein gutes Album abzuliefern, nur in der Interpretation sind noch Abstriche zu machen.

Negativ fällt aber auf, daß die acht Stücke zusammen nur 44 Min. dauern, was in der heutigen Zeit doch unterdurchschnittlich ist. Auch fehlt der typisch überlange Song auf dem Album. Das abschließende ´King of Dreamland´ (9:04) ist der zeitlich ausschweifendste Titel und neben dem Opener ´Sad reality´ (7:18) auch der beste.

Und lieber kein 16 Minuten-Song, als ein schlechter...

Aber zumindest die Ballade fehlt nicht (seit Scorpions ein Trauma der Deutschen?). Hier heißt sie ´Way of insight´ (6:46) und plätschert wie gewöhnlich dahin, bis plötzlich und unerwartet die E-Gitarren sprechen. Ich würde mir mehr derartige Überraschungen wünschen...

Unprofessionell ist, daß der als 7. Song bezeichnete ´Irresistible recurrence´ (5:02) als 5. auf die CD gepreßt wurde, der eigentlich 5. als 6. an die Reihe kommt, usw...

Kritische Hörer werden einwerfen, daß beispielsweise beim Instrumentalsong ´Rush hour´ (5:12) manchmal eine Tonleiter verwendet wird, wie sie auch im Goetterhimmel gebräuchlich ist, aber ich glaube, daß die dort Ansässigen nicht das alleinige Gebrauchsrecht auf bestimmte Töne haben...

Manche Passagen stehen etwas gesichtlos da und ich würde mir wünschen, sie wären härter, powervoller oder eingängiger, aber selber erst einmal besser machen...

Im Songwriting gibt es hier und da noch Mängel auszumerzen, so sind einige Übergaenge recht hölzern, der Gesang könnte ausdrucksvoller, die Gesangslinie ausgeprägter sein, aber schließlich ist das ein Debütalbum...
 
Fazit
Der Weg in den Himmel ist lang, mühsam und beschwerlich, und die erste Stufe haben Taliesin mit diesem Album mit Bravour überwunden, weitere werden hoffentlich bald folgen... 

ERREICHTE PUNKTEZAHL: 5


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© 1996  Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de