|
CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Sigmund Snopek III
![]() goto ![]() |
Info |
Sigmund Snopek III "Who's afraid of Virginia Woolf" 1995, WMMS |
|
Rezension |
Es hätte ein schöner Samstagabend werden können. Die Kinder sind im Bett (das sind sie um die Zeit meistens, aber heute schliefen sie tatsächlich) und meine Frau sieht bezaubernd aus. Aber Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, also raus mit dem Silberling und rein in den hämisch grinsenden Rachen des CD-Players. (Meine bezaubernd aussehende Frau reagiert mit einem Schmollen und vertieft sich in einen Thriller von Ed McBain.) Es tritt genau das ein, was ich erwartet habe (ich höre die CD ja schließlich nicht zum ersten Mal): Bereits nach wenigen Minuten ist es wieder da, dieses Gefühl völliger Ratlosigkeit. Was um alles in der Welt höre ich mir da an? Vielleicht hilft es mir, wenn ich mich auf die Fakten konzentriere. Wie der Titel es schon verrät, habe ich es mit einem Konzeptalbum zu tun, der Vertonung einer literarischen Vorlage. Entstanden ist das ganze offensichtlich (von einem Bonustrack mal abgesehen) 1973 was zumindest teilweise den miserablen Sound erklärt. Sigmund Snopek III kommt aus den Staaten und fast alle Kompositionen und Arrangements des Albums gehen auf sein Konto. Er selbst ist für Keyboards, Vocals, Electronics und Percussion verantwortlich, insgesamt waren an der Produktion aber über fünfzehn Musiker beteiligt. Soviel zu den Fakten, aber auch die helfen mir nicht weiter. Was ist das nun für Musik, die mein Hirn martert? Avantgarde, gemixt mit ein wenig Jazz, Soundeffekten und Gesangspassagen, die teilweise die Banalität von Broadway-Musicals übertreffen? Keine Ahnung! Und wer kann mit dieser Musik etwas anfangen? Ex-Frank-Zappa-Fans, frustiert ob der inflationösen Ausschlachtung der musikalischen Überreste des viel zu früh von uns gegangenen Meisters (erscheint nicht erade „You can't do this on stage anymore! Vol. 34"?) Eleutheria Stammkunden vielleicht? (Das ist die Mail-Order-Firma, die da anfängt, von andere Progversender in der Regel aufhören) Oder Vermieter, die diese Musik als Waffe im Nervenkrieg gegen unliebsame Mieter einsetzen? Und was hat Peter Wustmann dazu bewogen, diese CD in das WMMS Reportoire aufzunehmen? Die CD ist vorüber. Ich muß hörbar aufgeatmet haben, denn auch meine Frau scheint es bemerkt zu haben. Es ist immer noch Samstagabend, und es könnte immer noch schön werden. Aber da sind zu viele Frage offen geblieben. Erneut greife ich zur Fernbedienung und drücke die Wiedergabetaste.....
Fazit |
Wertung: 6
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
Summary |
... sorry, no english summary of this review ...
6 points
Don't forget to mention the DURP in your order !