CD review / album review / CD Rezension / Album Kritik / Plattenkritik Shadow Gallery "Carved in Stone" goto english summary

Shadow Gallery sind eine hierzulande weitestgehend unbekannte amerikanische Rockband, die mit Carved in Stone nun ihr zweites Album vorlegen. Die CD bietet auf über 70 Minuten eine gelungene Synthese aus Heavy Metal, gefühlvollen Balladen und - für das Genre eher untypisch - ausgeprägten Instrumentalpassagen, in denen häufig klassisch orientierte Melodienfolgen verwendet werden. Die harte Fraktion überwiegt zwar, doch bleiben die Kompositionen zu jeder Zeit klar durchschaubar, ohne jemals langweilig zu werden. Die Titel der seit dem 92ger Debüt vom Quartett zum Sextett gewachsene Band (neben Verstärkung auf dem Sektor Keyboards/Gitarre leistete man sich nun auch den Luxus eines „richtigen“ Trommlers an Stelle eines Drum-Computers) werden durch Instrumentalpassagen miteinander verknüpft; Höhepunkt des Albums stellt zweifelsfrei das fast zweiundzwanzigminütige „Ghostship“ mit seinen schlichtweg genialen instrumentalen Parts dar. Nach Schwachstellen oder gar einem musikalischen Totalausfall sucht man auf Carved in Stone jedoch vergeblich, wenn es denn was zu meckern gibt, dann betrifft das höchstens die verwirrende Titelauflistung auf dem Cover. Acht Titel werden hier aufgeführt, was mit „Cliffhanger“ mit Track 1 beginnt (woran es ja nun nichts auszusetzen gibt), endet dann bei dem schon erwähnten „Ghostship“ erstaunlicherweise bei Song Nr. 13! Die Titel 2,4,6,10 und 12 gibt es offensichtlich nicht, was Leadsänger Mike Baker in einem Interview damit begründete, daß man die Instrumentalpassagen zwischen den Stücken bei der Auflistung nicht mitberücksichtigen wollte. Was allerdings auch nicht erklärt, warum der CD-Player statt dreizehn ganze zwanzig Stücke anzeigt. Egal, wieviel Titel die CD nun enthält, Carved in Stone sollte man ohnehin nur als Ganzes konsumieren. Und wer vermutet, daß der gignatische steinerne Kompaß auf dem Cover bedeutet, daß die Band ihren musikalischen Weg noch nicht gefunden hat, der vermutet garantiert falsch.

Wertung: 8
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