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Loreena McKennitt
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Kurzinfo |
Vorab... |
Lange mußte man auf die neue Loreena McKennitt - Veröffentlichung
warten. Enttäuscht war ich, als ich den Titel ihrer 6. CD las: `A
winters garden - five songs for the season'. Eine Mini-CD also nur. Nachdem
schon ihre zweite CD `To drive the cold winter away' von 1987 sich mit
(zumindest für mich) unbekannten Winter- und Weihnachtsliedern beschäftigt
hatte, hier also das selbe Thema.
Da mir ihre 87er Platte am wenigsten gefällt, bin ich auch ohne große Erwartungen an diese fünf Tracks gegangen. Loreena, die kanadische Opernsängerin hat wohl die beste und ausgereifteste Stimme im weiten Feld der progressiven Rockmusik. So muß man ihre Werke teilen, zum einen in die reine Musik und zum anderen in ihre Stimme und wie sie die Songs `rüberbringt. |
Die Songs im Einzelnen |
Mit God rest ye merry, Gentleman (6:49) folgt der längste Song des Albums. Fachleute werden angesichts des Titels aufhorchen. Richtig, zum Beispiel Jethro Tull haben auf ihren 1978er Live-Album diesen Song instrumental auf Platte gebannt. Loreena's Version dieses Liedes aus dem 18 Jahrhundert unterscheidet sich davon jedoch erheblich. Das Intro klingt arabisch, und mein Herz schlägt schon höher. Während dieser Grundrhythmus erhalten bleibt, zerstören Cello und Violine meine Freude. Mit der Interpretation kann ich mich nicht 100%ig anfreunden. Zu viele Strophen werden in der Gesangslinie gleich behandelt und klingen nach einer Weile langweilig. Immerhin klingen die Instrumentalpassagen dazwischen nach ihren letzten Album, das von mir 9 (!) Punkte erhalten hat.
Good King Wenceslas (3:17), zur Abwechslung aus dem 19. Jahrhundert, startet mit Gitarre und Violine. Ich könnte mir vorstellen, ein solches Lied im Mittelalter am königlichen Hof zu hören zu bekommen. Auch hier wieder entsetzlich viele Strophen, aber das Ganze klingt schon einiges kräftiger und lebendiger als die beiden ersten Titel, eine weitere Steigerung.
Snow (5:02), hat ein ganz anderes Feeling. Der Text ist zwar wieder aus dem 19. Jahrhundert, aber die Musik dazu hat sie bei 'Snow' selbst geschrieben. Die Harfe führt die anderen Instrumente durch die Melodie. Alles wirkt varianten- und abwechslungsreicher. Auch wenn sie die Bandbreite ihrer Stimme wieder nicht einsetzt, lebt sie diesen Text doch wesentlich mehr aus.
Seeds of love (4:54) Da auch hier die Musik von Loreena geschrieben wurde (schon 1982, wie sie selbst sagt), durfte man nochmals hoffen. Es ist auch tatsächlich der beste Song des Albums, Ruhige Gitarrenklänge vermischen sich mit Keyboards und Streichern. Hier setzt sie ihre Stimme richtig ein und kann sollte die Augen schließen und genießen. Das kleine Liebeslied (ohne Jahresangabe) hat meine hohen Erwartungen erfüllt.
Fazit |
6 Punkte: Loreena sollte sich darauf konzentrieren, eigene Lieder zu schreiben,
dann kann ihr niemand das Was-ser reichen. Manche werden ihre Musik in
die New-Age Abteilung einordnen, und haben musikalisch damit nicht ganz
unrecht. Aber das Hauptinstument ist und bleibt nun mal ihre Stimme und
damit passt sie nicht in diese Schublade.
Nachdem das Vorgängeralbum ein absolutes Highlight war, ist das hier doch eine Etage weiter unten anzusiedeln. Wie sie aber auch selbst sagt, war `the primary purpose to explore the potential in our musical chemistry'. Man kann also auf das nächste Album gespannt sein, und hoffen, daß es selbst-komponiertes sein wird. Übrigens wurde das Album in Peter Gabriel `Real World Studios' aufgenommen. |
english summary |
I had to wait long time for a new Loreena McKennitt release. And what do I have to read on this cd ? "Five songs for the season". It's an EP ! This female canadian opera singer surely has the best and most serious voice in the entire progressive genre. So there are two views on her albums: the music and the voice carrying the songs. Acoustic guitar, harp, some violins and of course the tremendeous voice of Loreena are dominating this album. Overall I'd like to give 6 points because it cannot cope with the high level of "The mask and the mirror". Perhaps the next album will reach this level again ... |