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Grey Lady Down

"Forces"

ERREICHTE PUNKTZAHL

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Kurzinfo
Grey lady Down
"Forces"
1995 , Cyclops
Louis David - keyboards
Julian Hunt - guitar, violin
Mark Robotham -drums
Sean Spear - bass
Martin Wilson - vocals
Vorab...
Die fünf Engländer von Grey Lady Down legen mit der Scheibe ´Forces´ ihr zweites Album vor. Ebenso wie der Vorgänger fallen die Keyboards auf, die, nicht wie meist üblich, einen Klangteppich legen, sondern oft mit Stakkato-Rhythmen glänzen. Das ist aber schon die einzige Gemeinsamkeit mit den alten Marillion. 

´Forces´, wesentlich besser produziert als der Erstling, beinhaltet 7 Songs, die zwischen 5:24 und 13:06 (`The Flyer') Minuten lang sind. Sowohl personell als auch musikalisch hat sich nichts geändert, die Gitarren sind vielleicht etwas mehr in den Hintergrund gerückt.

 
Die Songs im Einzelnen
Man hatte genug Geld, um ein paar Sound-Effekte einzubauen, wie beispielsweise gleich als Intro der Scheibe das Geräusch eines Nadeldruckers oder ein kleiner Luftwaffenangriff (`The Flyer'). 

Die Stimme von Martin Wilson klingt manchmal etwas weinerlich, als Vergleich drängt sich hier Peter Gabriel zu alten `Tresspass'-Zeiten auf. 

Die Songs sind gut arrangiert, es fällt schwer, hier einen besonders hervorzuheben, da sich alle auf gleichem Niveau bewegen. Das elfminütige `Battlefields of Couterpane' und `The Flyer' heben sich etwas ab, da hier mehr einzelne ausgeklügelte Parts dargeboten werden (Trompete und Flöte). Ansonsten ist das einer der wenigen Schwachpunkte: Das Arrangement hat wenig Abwechslung. Die Lieder werden zwar keineswegs langweilig, doch sucht man beispielsweise akustische Parts (Gitarre oder Klavier) vergeblich (eine Ausnahme:'The Flyer'). Daran könnte die Band noch arbeiten. Auch fehlen längere Instrumentalpassagen, was aber nicht unbedingt als Nachteil zu sehen ist. Manch andere Bands ziehen ihre Songs damit nur unnötig in die Länge, weil es ja ach so modern ist, 20-Minuten-Songs zu präsentieren. 

Nichtsdestotrotz ist die Musik ausgereift, die Melodien eingängig. Die Texte sind reichlich und behandeln verschiedene, meist soziale Themen (`The Nail'), oder die Art von Träumen, mit denen wir alle uns aus der Realität flüchten (`Without a trace'), auch etwas persönlicheres (`I believe'). 

 
Fazit
Wem schon die erste Scheibe der Engländer gefallen hat, kann hier bedenkenlos zugreifen, wer die Gruppe noch nicht kennt, bekommt eine Stunde Progressiv-Rock der alten Schule zu hören, ohne von einem der Klassiker direkt abzukupfern. Von den fünf Freizeitmusikern kann man sicherlich in der Zukunft noch einiges erwarten, vor allem, wenn sie die Fähigkeit behalten progressive Sachen zu schreiben, die kleine, schöne, eingängige Rocksongs werden, wie es Marillion auf den ersten Alben geschafft haben. 

ERREICHTE PUNKTEZAHL: 6


english summary

6 points for a straight progressive rock album. Very good compositions, complex and right-sized songs. If you are familiar to their debut album, you can simply buy "Forces", too because this album offers you nice, great good ol' progrock-songs like those on the Marillion releases "Fugazi" and "Script for a jester's tear".

© 1996  Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de