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Deep Purple

"The final concerts"

1 Punkt

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Kurzinfo
Deep Purple
"The final concerts"
1996, Connoisseur
Ritchie Blackmore - guitars
David Coverdale - vocals
Glenn Hughes - bass
Ian Paice - drums
Jon Lord - keyboards
Vorab...

Mal wieder eine 'neue' Live-CD der fünf. Die Aufnahmen wurden in Wien und Paris gemacht, in April 1975. Das heißt, daß sich die Aufnahmen mit denen der 'Made in Europe'-CD überschneiden, die ja auch in Paris, Graz und Saarbrücken aufgenommen wurden. 

Die wirklich letzten Konzerte der Mark III -Ära waren gleichzeitig auch die letzten, die von den bekannten langen Gitarrensoli von Ritchie Blackmore geprägt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er, wie die Insider wissen, die Aufnahmen für die erste Scheibe seiner eigene Band, Rainbow, bereits beendet.

 
Die Songs im Einzelnen
Burn (7:33): Die erste Minute ein Klassik-Intro, bevor in bekannter Power-Manier der Song beginnt. Diese Version unterscheidet sich kaum wesentlich von bekanntem.

Stormbringer (4:38): Auch hier das gewohnte Bild, wobei das Keyboard-Solo zwar optisch Neues bietet, aber in der Kürze nichts außergewöhnliches.

Gypsy (5:40): Dieses Lied war live bisher nicht (offiziell) veröffentlicht. Die von den beiden Sängern gleichzeitig dargebotenen Strophen sind für die Ohren der nicht DP-Fans eher ungewöhnlich. Doch die Version bietet das, was Deep Purple anno 1975 darstellten, etwas Blues, verschwindende Klassik in Solo und die Dominanz der beiden neuen Mitglieder Hughes/Coverdale.

Lady Double Dealer (3:53): Mit einem kleinen Fehler von Ritchie beginnt ein weiterer schneller Song, der fast in der Studioversion dargeboten wird - mit der Energie, die Rock-Songs live nun mal eben haben.

Mistreated (12:38): Hier kann Ritchie brillieren, die bluesige Grundstimmung mit den Klassik-Anleihen in dem Solo-Zwischenteilen passen hervorragend zu den einzelnen Breaks. Zusammen mit dem passenden Gesang von David Coverdale ist dies das Highlight der Mark III - Ära.

Smoke on the water (10:17): Dann gleich das Highlight der Mark II - Ära. Zuerst versucht Ritchie den Zuschauern, etwas von *Lazy* anzubieten, bevor er zum Thema kommt. Das Solo ist hier eher durchschnittlich, außerdem können die beiden Sänger dem Lied nicht das geben, was Ian Gillan in der Kehle hatte. Ein eingeschobenes Teil, daß sich nach *With a little help from my friends* anhört, klingt ungewöhnlich - wem`s gefällt.

You fool no one (13:24): Ach, Jon Lord ist ja auch noch da. Zum ersten Mal ein Intro von ihm. Ansonsten das gewohnte Bild dieses Songs. Es gleicht der Version der Made in Europe-CD doch sehr. Auch das Schlagzeugsolo ist dabei.

Mit der zweiten CD beginnt der ruhigere Teil und damit auch der der längeren Soli.

Space trucking (19:54): Es beginnt Jon Lord mit einem Teil, das ich bisher nicht kannte (allerdings habe ich natürlich nicht alle existierenden Versionen im Gedächtnis), im Zusammenspiel mit Glenn Hughes, wie man es vom 74er Video California Jam kennt. Aber auch die Gitarre bietet Neues (z. B. *Child in time*), also entspannen und geniessen...

Highway Star (15:13): Die ersten vier Minuten wird etwas dargeboten, daß sich *Going down* nennt, klingt wie eine Jam Session. Sehr schnell gespielt wirken auch die unbekannten Teile der Soli etwas hektisch. Irgendwie klingt es so, als wenn ab der 8. Minute etwa Ritchie seine Gitarre zu zerlegem beginnt. Zur damaligen Zeit optisch sicher ein Genuß, auf CD kommt jedoch nur Krach. Aber es war ja auch die letzte Zugabe des Sets in Paris, also des allerletzten Konzerts mit Ritchie!

Mistreated (14:13): Den Song hatten wir auf der ersten CD schon. Er (und der nächste) wird als 'Bonus Track' angeboten, was immer das bei einer offiziellen CD auch bedeuten mag. Ein unbekanntes Intro, und mit Sicherheit nicht die Fassung der Made in Europe CD wird hier mit dem inzwischen bekannten *Rock me, baby* geboten. Ansonsten gilt das, was ich oben schon geschrieben habe.

You fool no one (12:43): Auch hier, wie auf der ersten CD, ein Keyboard-Intro und eine neue Version des Stückes.
*Ja, so warn`s, die alten Rittersleut`* ist kurz zu hören. Da treibt einen die Nostalgie die Tränen in die Augen.
Fazit
10 Punkte: Wer die Made in Europe-CD (noch) nicht hat, sollte sich stattdessen auf alle Fälle diese Doppel-CD zulegen. Sie bietet die gleiche Kost mit wesentlich mehr Beilage - vor allem die *Space trucking* Version. Die Soundqualität ist für die damalige Zeit ausgezeichnet, wofür Deep Purple aber immer ein Garant waren. 

Als Deep Purple-Fan gebe ich 10 Punkte.


english summary

10 points If you don't own "Made in Europe" than you should go out and get "The final concerts". If you don't know the music of Deep Purple than this is album to get familiar to it.


© 1996 / Robert Martl / Die Ultimative Review Page - https://durp.cf2.de