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IQ: FOR EVER!

DURP - eZine from the progressive ocean

Interview

IQ aus Gross Britannien sind für viele Prog-Fans immer die noch die Nummer Eins - zumindest, wenn man sich auf den Neo-Prog-Bereich beschränkt. Diesen hat die Band quasi mit begründet, und wenn es im Lauf der Karriere neben Höhen auch zahlreiche Tiefen gab, so scheint sie doch in der Gegenwart stärker als je zuvor. Bevor nun hoffentlich noch in diesem Jahr ein neues Studioalbum veröffentlicht wird, verkürzen die Fans sich das Warten mit dem Live-Doppelalbum "Subterranea - The Concert" und dem ersten Soloalbum vom IQ-Keyboarder Martin Orford "Classical Music and Popular Songs".
Mit dem unterhielt sich dann auch Renald Mienert, wobei es allerdings mehr um die IQ-Geschichte als um die aktuellen Alben ging.

So man denn will, lassen sich die Anfänge von IQ bis zurück ins Jahr 1976 verfolgen. Damals - es soll im Rahmen eines Genesis-Konzerts gewesen sein - trafen sich Mike Holmes, Peter Nicholls und Niall Hayden und beschlossen, gemeinsam eine Band zu gründen. Man nannte sich kurzerhand THE GILN, entschloss sich jedoch bald zu einem Namenswechsel und entschied sich für THE LENS. Peter - der Kunst studierte - übernahm die Vocals, Mike spielte Gitarre und Niall machte es sich an der Schießbude bequem. Zwar gab es für die Band diverse Wechsel im Line-Up, aber immerhin schaffte man es bis in Jahr 1981. Zwischenzeitlich unternahm man unter dem Namen THE HAWAII SPACERS sogar einen Ausflug in punkige Gefilde, erfreulicherweise jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Auch Martin Orford zählte bereits zu THE LENS (wenn auch nicht von Anfang an), deren Musik sehr stark instrumentalen Charakter trug, was schließlich soweit führte, dass Peter Nicholls Rolle bei einem Gig auf das bloße Ansagen der Songs beschränkt war. Nicht gerade ein Traumjob für einen aufstrebenden Sänger, und so trennten sich die Wege von Peter und THE LENS zunächst.

Ich war der zweite Keyboarder der Band und kam 1977 hinzu. Ich glaube, wir hatten nur drei Songs, bei denen wirklich gesungen wurde. Das Problem bestand einfach darin, dass Peter in der Gegend von Manchester lebte und Mike in Southampton. Es war immer unsere Absicht, Peter stärker in die Band zu integrieren, aber aufgrund der Entfernung hat es einfach nicht funktioniert. Ich glaube, das mit dem Gerücht um das Genesis-Konzert stimmt, die drei trafen sich wohl beim Anstehen für Tickets. Sie waren damals ziemlich verrückt nach Genesis.

Peter arbeitete mit weiteren Formationen wie DELFIN, ATMO AND THE SPHERES oder THE SAME CURTAIN ohne jedoch die Rockgeschichte damit wesentlich zu beeinflussen, was THE LENS angeht, so schafften es einige ihrer Eigenkompositionen später immerhin auf IQ - Veröffentlichungen wie zum Beispiel "Through the Corridors" oder "Dans le Parc du Chateau Noir", die Band selbst veröffentlichte 1980 die Kassette "No TV Tonite". 1981 lösten sich THE LENS dann aber endgültig auf, worauf allerdings Martin und Mike beschlossen, dennoch gemeinsam weiter zu arbeiten. Man komplettierte die Rhythmussektion mit Drummer Mark Ridout und Bassist Tim Esau, ebenfalls noch mit dabei Carmine Brude, die seinerzeit schon THE LENS als Tänzerin (!) unterstützte, und hier agierte man dann auch das erste Mal als IQ. Im Mai 1982 steuert man einen Song ("Beef In A Box") für die "Playback" - Compilation des Melody Maker bei, Martin und Mike teilen sich dazu die Vocals.

Carmine hat mit Mike in einem Plattenladen gearbeitet. Da wir keinen typischen Frontmann in der Band hatten, engagierten wie sie als Tänzerin, einfach um unseren Gigs auch einen gewissen visuellen Reiz zu geben. Als wir die Chance hatten, auf diese Compilation zu kommen, hatten wir die Idee zu einem recht funkigen Song - die Talking Heads waren damals ziemlich angesagt. Das Magazin hat den Song geliebt, sie glaubten, wir wären die Zukunft der britischen Tanzmusik.

Die Band ist mittlerweile nach London gezogen, allerdings wurde man das Gefühl nicht los, ein "richtiger" Sänger könne nicht schaden und als man 1982 ein Konzert von THE SAME CURTAIN besuchte, sprach man kurzerhand den alten Kumpel Peter an - der den Job übernahm. Carmine und Mark verlassen die Band, der neue Drummer heisst Paul Cook. Im Juli 1982 gibt man das erste Konzert im neuen Line Up, und bereits im September veröffentlicht man das erste (Demo-)Album "Seven Stories into Eight", wenn auch noch als Kassette. (Das "wenn auch nur" relativiert sich freilich recht schnell angesichts der Tatsache, dass viele Sammler wohl mittlerweile bereit sind, ein kleines Vermögen für das Teil auszugeben.) 1982 spielte man auch zum ersten Mal im legendären Londoner Marquee und zu dieser Zeit entstehen auch Klassiker wie "The Enemy Smacks" oder "The Last Human Gateway" - und was besonders diesen Song angeht, so werde ich wohl nie jenen "magischen" Moment vergessen, als ich ihn das erste Mal hörte (wenn ich auch zu meiner Schande gestehen muss, dass dies wesentlich später war).
Im folgenden Jahr 1983 tourte die Band ausgiebig, unter anderem supportete man THE ENID. Schnell erarbeiteten IQ sich einen guten Ruf in der Neo-Prog-Szene und gingen gezielt auf die Veröffentlichung des ersten "richtigen" Albums zu. In weniger als einer Woche nahm man im August das Debüt "Tales From The Lush Attic" auf, das in kompletter Eigenregie entstand um im September in die Läden kam. Peter, mittlerweile ein wesentlicher Faktor für den Live-Erfolg der Band, hatte auch das Artwork gestaltet, einen Job, den er auch zukünftig oft übernehmen sollte. Schon das erste Album wurde zu einem Prog-Klassiker, IQ spielten mehr und mehr Headliner-Shows und erfreuten sich einer wachsenden Beliebtheit bei den Fans.
1984 wurde die Band zur legendären "Friday Rock Show" der BBC eingeladen, hierfür wurden drei Songs aufgenommen, "Just Changing Hands", "Awake and Nervous" und mit "Widow's Peak" ein komplett neuer Song, alle drei übrigens auf der 1999 erschienenen Raritäten CD "The Lost Attic" zu hören, aber dazu später. Die Sendung wurde am 11. Mai ausgestrahlt und die Resonanz war beachtlich.

Damals schien wirklich noch alles blendend für IQ auszusehen. Wir waren definitiv eine der angesagtesten Bands in London. Marillion waren sehr populär und die Leute suchten nach Bands, die ähnliche Musik spielten. Viele kamen vielleicht zu uns, weil unsere Songs etwas komplexer waren, als die von Marillion. Wie spielten bis zu vier Mal im Monat im Marquee, es war eine tolle Zeit, eine wirklich gute Szene. Wenig später gab es Versuche, IQ als Support auf einer US-Tour für einen Major Act zu gewinnen, die sich jedoch zerschlugen.

Wir hatten damals ein Management, das zwar in vielen Dingen gute Arbeit leistete, in anderen aber eher nicht. Wir fanden zum Beispiel heraus, dass sie uns nicht die Wahrheit sagten, was die Anzahl der verkauften Alben anging, so dass wir uns schließlich trennten. Was Übersee angeht, erst viel später, als wir es dann selbst organisierten, kam es zu Konzerten in Amerika.

Im August veröffentlichte man die "Barbell Is In" - Single (in 7" und 12" Version), den Höhepunkt des Jahres hob man sich jedoch bis Silvester auf, als die Band erneut im Marquee spielte. Speziell für dieses Konzert wurde in großer Eile die "Hollow Afternoon" - Single produziert, nur mit einer Stückzahl von etwa 500 Kopien, die an die Konzertbesucher verschenkt wurden (nicht traurig sein, auch dieser Song ist auf der schon erwähnten Raritäten-CD zu finden). Neben IQ-Songs coverte die Band übrigens damals auch Songs von Genesis (was kaum jemanden verwundern dürfte) und Motörhead (wo das mit dem Wundern wohl schon ein wenig anders aussieht).

Wir coverten noch viel mehr als Motöthead - wir spielten Frankie Goes To Hollywood, Human League oder Queen. Du musst einfach immer daran denken, dass wir keine reinen Prog-Fans sind. Die Bandmitglieder haben unterschiedlichste musikalische Vorlieben.

Das nächste Jahr sah IQ mit weniger Live-Aktivitäten, dafür arbeitete man verstärkt am nächsten Album. Die Aufnahme-Sessions schließlich fanden im April und Mai 1995 statt. Im Juni wurde dann "The Wake" veröffentlicht, ein Album, das heute ebenfalls zu den Prog-Klassikern zählt. Bereits am 13. Mai wurde ein Konzert der Band vom Fernsehen mitgeschnitten, und später von einem Ex-Manager der Band unter eher dubiosen Umständen als "The Living Proof" als LP, CD und Video veröffentlicht.

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als die Platte erschien. Ein Freund rief mich an und fragte, was es mit dem neuen IQ-Album auf sich habe. Ich antwortete, es gibt keines. Doch, kam zurück, ich habe es eben im Plattenladen gesehen. Wir wussten absolut nichts von dem Album und plötzlich stand es in den Regalen. Das Cover sah aus, als wäre es von Peter - was es aber nicht war. Das Management hatte das Album auf den Markt gebracht, nachdem wir es verlassen hatten, weil sie uns betrogen hatten. Wir waren jedenfalls absolut sprachlos. Wir versuchten, den Verkauf zu stoppen, aber hatten keinen Erfolg. Was schließlich geschah, war dass sie die Masterbänder an ein anderes Label verkauften und dieses dann das Album vertrieb. Wir haben schließlich die Trax remastered und eine eigene Version veröffentlicht, aber es war eine sehr unangenehme Geschichte.

Doch es sollten nicht die einzige bleiben, schon bald darauf kam es zu bandinternen Problemen. Die Spannungen wuchsen und führten schließlich dazu, dass Peter die Band verliess. Offiziell waren es die berühmten "musikalischen Differenzen", es gibt aber auch Aussagen, die eher darauf deuten lassen, dass Peter und Tim nicht miteinander auskamen.

Es hat wirklich nichts mit Tim zu tun, im Gegenteil, es gab viele Dinge, in denen gerade die beiden besonders gut auskamen. Die Gründe waren ganz einfach. Wenn man über eine lange Zeit immer zusammen ist, im gleichen Haus lebt, die gleichen Sachen isst, die gleiche Musik macht, die selben Sachen im Fernsehen schaut, und das über fünf Jahre, dann kommt irgendwann mal der Zeitpunkt, an dem es nicht mehr geht. Wir hatten einfach ein Stadium erreicht, in dem wir uns so nah auf der Pelle hockten, dass wir uns untereinander nicht mehr ausstehen konnten. Wäre Peter nicht gegangen, hätte es ein anderer getan, wahrscheinlich sogar ich. Sicher war Peter damals auch ziemlich schwierig. Die Band wuchs immer noch und viele Leute kamen und sagten Sachen wie "Wow, du bist der große Peter Nicholls!" und ich glaube, er fing langsam an, das wirklich zu glauben.

Schade war's jedenfalls, aber IQ machten weiter und fanden in Paul Menel auch schnell einen Nachfolger, der Peter stimmlich auch sehr nahe kam, allerdings präsentierten sich IQ mit dem neuen Frontmann doch sehr schnell in deutlich kommerziellerem Sound. Peter gründetete NIADEM'S GHOST und veröffentlichte mit der Band 1986 das Album "In Sheltered Winds". Zunächst jedoch schaffte "The Wake" den Sprung auf den ersten Platz der Indie-Charts und man tourte mit keinem Geringerem als Magnum. Die erste Veröffentlichung mit dem neuen Album war "Nine in a Pound is Here", eine Art Fan-Club-Doppelalbum mit Aufnahmen von Probesessions mit Paul. Schließlich gelang der Band durch die Verträge mit SQUAWK, einer POLYGRAM-Tochter, der Abschluss eines Major-Deals.
Erst im April 1987 erscheint mit "Nomzamo" das dritte offizielle Studioalbum von IQ - welches jedoch deutlich weniger progressiv ausfällt als die beiden Vorgänger. Während "No Love Lost" oder "Promises" durchaus hitparadentauglich sind, hat man allerdings mit dem Titeltrack oder "Common Ground" auch wieder geniale Prog-Nummern am Start.

Die kommerzielle Ausrichtung hatte weder mit Paul noch mit dem Major-Deal zu tun. Es ging uns schlicht ums Geld - wir hatten bis dahin nie welches gehabt. Wir haben wirklich Jahre lang in sehr einfachen Verhältnissen gelebt und jetzt hatten wir diesen Major-Deal und da dachten wir natürlich, wäre es nicht zur Abwechslung mal ganz nett, etwas Geld zu verdienen. Wir haben ganz bewusst gesagt, versuchen wir, einen Single-Hit zu landen, wir hatten das arm sein einfach satt. Es war nicht die Plattenfirma, die kam und sagte, ihr macht jetzt ein Hitalbum und auch Paul brachte die Band nicht in eine kommerziellere Richtung - es war die Entscheidung von uns allen. Es hat zwar nicht funktioniert, aber einen Versuch war es wert!

Auch wenn die Band mittlerweile auf dem Festland tourt, so zeichnet sich doch ab, dass viele der alten Fans sich nicht mit dem neuen Sänger anfreunden können. Nach einigen Verspätungen erschien mit "Are You Sitting Comfortably?" das vierte Studioalbum erst 1989 und setzte den mit "Nomzamo" eingeschlagenen Weg fort - wieder gab es eine Mischung aus progressiven und kommerziellen Trax, und von rein geschäftlichen Standpunkt sah eigentlich alles ganz gut aus. Immerhin supportete man "Mike and the Mechanics", die man glatt an die Wand spielte. Aber dann ging alles ziemlich schnell. Das Label bekam finanzielle Probleme und IQ beschließen, die Band zunächst auf Eis zu legen. Paul und Tim, die unbedingt weiter im Geschäft bleiben wollen, verlassen die Band und suchen allein den kommerziellen Durchbruch - falls sie es geschafft haben sollten, hab ich was verpasst. IQ jedenfalls standen plötzlich kurz vor dem Aus. Im Januar 1990 gibt man noch ein Konzert im Marquee, die Bass-Parts besorgt mit Les Marshall ein alter Freund der Band. Die Vocals übernimmt Martin Orford, bei den Zugaben jedoch steht Peter Nicholls am Mikro - dem Publikum stockt der Atem. Einem Fan aus Frankreich ist es zu verdanken, dass IQ einen Monat später in Paris noch einmal spielen - und die Ära einer der genialsten Prog-Bands scheint einen - wenn auch großartigen - so doch viel zu frühen Abschluss gefunden zu haben. Aber es kommt alles anders - wenngleich auch der Auslöser tragischen Charakter trägt. Es ist der unerwartete Tod des Freundes Les Marshall, der die Band wieder zusammen bringt. John Jowitt (mit Martin Orford auch bei "JADIS" aktiv ) übernimmt den Posten des Bassisten und IQ gründen mit GEP ihr eigenes Label. Auf diesem veröffentlicht man im Juni 1991 "J'ai Pollette d'Arnu", ein Album mit Outtakes und Live-Aufnahmen und vor allem dem Ziel, die Finanzierung des nächsten Studio-Albums zu unterstützen. Doch wieder vergehen fast zwei Jahre, bis dieses das Licht der Welt erblickt. "Ever" erscheint am 12. Juni 1993, doch die Fans sind sich einig - IQ sind besser als zuvor, und für viele Progger ist "Ever" das Album der Neunziger.
Doch der 12. Juni ist noch aus einem anderen Grund ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag wird auch im deutschen Kleve ein Konzert gegeben, dass später auf Video und CD - als Live-Box-Set erscheinen wird.
Dieses "später" ist allerdings dann doch bereits 1996 und obwohl kaum ein Progfan an den musikalischen Qualitäten von IQ zweifelt, erwirbt sich die Band doch den Ruf der "langsamsten" Prog-Band der Welt.

Ich glaube, für diese großen Zeitspannen zwischen unseren Alben gibt es einen einfachen und triftigen Grund. Nachdem wir den Major-Deal verloren haben, begannen die meisten von uns wieder in ihre ganz normalen Alltag-Jobs zurückzukehren, die oft nichts mit Musik machen zu tun hatten. In einer solchen Situation bleibt für die Band nur das Wochenende. Unsere Projekte sind immer sehr ambitioniert, und ich kenne keine Band, die etwas wie die Live-Box nur in ihrer Freizeit auf die Beine stellt. Immerhin sind wir immer noch schneller als Pink Floyd - und die haben keinen normalen Tagesjob.

Aber sei es wie es sei, gut Ding will eben Weile haben, und mit "Subterranea" erscheint 1997 dann auch das nächste Studio-Output, diesmal jedoch gleich in Form einer Konzept-Doppel-CD, wobei die Idee zur Story auf der Geschichte des Kasper Hauser basiert. Das Album wird weltweit live präsentiert und im Frühjahr 1999 wird schließlich die Raritäten CD "The Lost Attic" veröffentlicht - im Gegensatz zu vielen Releases, die sich recht schnell als blosse Abzocke entpuppen eine wirklich lohnenswerte Anschaffung (ich habe das Album ja innerhalb dieses Beitrages bereits mehrmals erwähnt).
Davor gibt es jedoch noch im Jahre 1998 mit "Seven Stories Into 98" - allerdings nur über die Szene-Kanäle erhältlich - die Neuauflage des ersten Tapes aus dem Jahre 1982. Die Doppel-CD enthält sowohl eine remasterte Version von alten Aufnahmen als auch die Songs noch einmal komplett neu eingespielt.
Und während die Prog-Szene gespannt auf das nächste Studio-Output wartet, gibt es jetzt zunächst die Live-Version von Subterranea - sowohl als Do-CD als auch auf Video - und das erste Soloalbum von Martin Orford.

Es gibt eigentlich keine Unterschiede zwischen Live - und Studioalbum. Die Live - Version ist vielleicht etwas schneller, mit etwas mehr Energie gespielt. Was uns aber an dem Projekt vor allem interessierte, war natürlich das Video. Es gibt viele Fans die unsere Shows nicht sehen konnten, und uns baten, ein Video zu produzieren. Leider hätte die Produktion des Videos alleine den Aufwand nicht gelohnt, so dass wir auch eine Version auf CD herausbrachten. Es war wieder der reine ökonomische Aspekt. Ich bin ziemlich überrascht, wie viele Leute beides kaufen, sie sehen sich das Video im Fernseher an und hören die CD im Auto. Im nächsten Jahr wird es dann auch die DVD geben. Was mein Soloalbum angeht, so hatte ich keinen bestimmten Plan, aber eine recht genaue Vorstellung, welche Songs gut genug für das Album wären. Es sollte so etwas wie eine musikalische Biographie werden. Aus dem Grunde habe ich die einzelnen Songs auch mit Liner-Notes versehen. Das Album ist wie die Darstellung meiner eigenen musikalischen Evolution.

Bleibt zum Abschluss noch der Ausblick auf das nächste Studioalbum.

Wir sind noch mitten bei den Aufnahmen. Für zwei Songs stehen die Vocals, aber ich habe noch keinerlei Keyboardparts fertig, aber Gitarre, Bass und Schlagzeug sind erledigt. Das Album wird wohl eher nach "The Wake" oder "Ever" klingen als nach "Subterranea". Die Songs sind kürzer, aber es wird auch für unsere Verhältnisse recht harte Passagen geben. Das liegt vermutlich daran, dass ich stark mit meinem Soloalbum beschäftigt war, so dass viele Ideen von Mike und John stammten. Es gibt einige Riffs, die könnte auch auf einem King Crimson - Album sein. Es wird zwar keinen radikalen Stilwechsel geben, aber doch einige neue Elemente. Ein endgültiger Titel steht noch nicht fest, im Augenblick reden wir über "Shooting Angels".

Und die Fans zählen schon die Tage.......


© 12/2000 Renald Mienert
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